Anders als einige meiner Freundinnen habe ich mich bis vor kurzem noch nie sonderlich für Kaiserin Sisi interessiert. Als ich nun vor einem knappen Jahr mit unseren beiden Töchtern im deutschen Theater in München die Musicalvorstellung von „Elisabeth“ besucht habe, war ich nicht nur von dem grandiosen Musical begeistert, sondern las mich ebenfalls danach etwas tiefer in die Geschichte rund um diese so facettenreiche Persönlichkeit ein, die urlaubsmäßig einen ähnlichen Geschmack wie wir hatte, wenn man z.B. an die Insel Korfu denkt, welche wir im vergangenen Jahr zum ersten Mal begeistert entdecken durften und auf der sie errichten hat lassen.
Während es unzählig viel Literatur und Filme über Elisabeth und ihren Mann Kaiser Joseph gibt – lieber Johannes, seitdem du mir nach unserem Besuch im Schloss Hohenems , findet man deutlich weniger über die Mutter von Kaiser Franz Joseph. Und so ist es umso bemerkenswerter, dass nun ganz aktuell im Gmeiner-Verlag der Roman „Sophie – die Kaisermacherin“ von Michaela Baumgartner erschienen ist. Auf über 300 Seiten widmet sich die Autorin Michaela Baumgartner, die in Geschichte in Wien promoviert hat und nun als Lektorin, Journalistin und Kommunikationstrainerin tätig ist, der berühmt-berüchtigten Schwiegermutter von Kaiserin Sisi, der Erzherzogin Sophie von Österreich.
Dieser Roman besticht durch die Kombination von fundiert recherchierten Fakten und einer mitreißenden Erzählweise und lässt Erzherzogin Sophie in einem völlig anderen Licht erscheinen als wie es im Allgemeinen ohne nähere Beschäftigung mit dieser offenbar höchst gebildeten, charmanten und sehr hübschen Frau viele vor Augen haben. Die einzelnen Kapiteln tragen dabei schon so reizvolle Titel wie „Träume, Tüll und Tränen“, „Damengambit“ oder auch „Veni, vidi, vici“, dass man dieses Buch nur lieben kann. Für alle, die sich geschichtlich noch tiefer einarbeiten wollen, findet man am Schluss des Romans einen Anhang, in dem alle in diesem Roman agierenden Persönlichkeiten mit ihren vollständigen Lebensdaten und den einzelnen Verwandschaftsbezeichnungen hervorragend dargestellt sind, bevor das angeführte Quellen- und Literaturverzeichnis von der großen wissenschaftlichen Professionalität der Wiener Autorin zeugt.
Dieser Roman ist äußerst lesenswert, verbindet er doch eine höchst komplexe und sehr wissenswerte Historie mit einer spannenden Geschichte rund um die vielfältigsten menschlichen Charaktere. Dieses Buch eignet sich auch hervorragend als (Weihnachts)Geschenk, wenn man z.B. nicht zum x-ten Mal den besagten Sisi-Film – der sogar im Prolog des Romans mit einem wunderbaren Kunstgriff in das Buchgeschehen einleitet- anschauen möchte, aber dennoch auf dem Wiener Kaiserhof gedanklich bleiben möchte.



Schreibe einen Kommentar