
In einigen Bereichen haben es die Männer deutlich besser als die Frauen. So bin ich z.B. sehr froh, dass offenbar unser Zwillingssöhne, welche beide Typ 1 Diabetes haben, hoffentlich nach der Pubertät in der Regel stabilerer Blutzuckerverläufe aufweisen werden als gleichaltrige Mädchen, da bei diesen die verschiedenen Zyklusphasen ständig die Basalrateneinstellungen durcheinanderwirbeln können. Mit eben dieser generellen Hormonproblematik beschäftigt sich nun auch das ganz aktuell erschienene Werk „Frauen, Essen und Hormone“ von Sara Gottfried aus dem Unimedica-Verlag.

Die amerikanische Hormonspezialistin Sara Gottfried, welche bereits in den vergangenen Jahren drei Bücher über das komplexe Wirken der weiblichen Hormone auf den gesamten Körper unter unterschiedlichen Blickwinkeln geschrieben hat, welche alle zu Bestsellern aufgestiegen sind, widmet sich nun in diesem Buch auf über 340 Seiten dem äußerst komplexen Zusammenspiel der weiblichen Hormone und der Ernährung. Nachdem ihre Abhandlung in Amerika bereits zu einem New York Times-Bestseller avancierte, hat nun auch die deutsche Leserschaft das Glück, eine Übersetzung dieser durch den Verweis zahlreicher wissenschaftlicher Aufsätze gestützten Abhandlung zu erhalten.

Nach einem ausführlichen theoretischen Teil über „Frauen, Ernährung und Hormone verstehen“, wird ein umfangreiches und bestens verständliches vierwöchiges Programm vorgestellt, mithilfe dessen die Frauen ihren Stoffwechsel umprogrammieren können. Sehr hilfreich sind am Ende eines jeden Unterkapitels Zusammenfassungen, welche noch einmal in aller Kürze das Wichtigste erklären. Übrigens betont die Ärztin ebenso die Wichtigkeit der Ganzkörperentgiftung auf verschiedene Weisen. Und alle Wellnessfans und Badewannenliebhaber werden sich freuen, dass sie auch sehr überzeugt von den positiven Entgiftungseffekten auf den Körper von heißen Wannenbädern oder auch Saunagängen ist.

Im neunten Kapitel kann man das gelernte theoretische Wissen sofort in die Praxis umsetzen, indem man sich durch die verschiedensten Rezepte durchkocht. So gibt es zahlreiche Rezepte für die unterschiedlichsten Shakes wie z.B. einen Kürbis- oder Eiskaffeeshake, welche übrigens alle danke der Zubereitung mit Kokos- oder Mandelmilch auch vegan sind. Anschließend kann man aus einer Fülle an Frühstücksrezepten schöpfen, welche teilweise auch sehr außergewöhnliche Rezepte enthalten wie das Tahini-Brot oder auch der sogenannte Kaffeekuchen, welche allesamt auch glutenfrei sind.

Dank der vielseitigen Rezepte kann man sich ein höchst abwechslungsreiches Ernährungsprogramm zusammenstellen, bei dem man noch nicht einmal auf Süßes verzichten muss. Dabei klingt doch eine Kürbiscreme genauso verlockend wie ein Schokoladen-Avocadoeis. Einen besonderen Service bieten zudem die folgenden Menüpläne, welche für alle verschiedenen Ernährungsformen erstellt wurden.

So kann der Omnivore genauso aus dem Vollen schöpfen wie der Pescetarier, der vegetarische oder auch der vegane Typ. Im letzten Kapitel befindet sich eine beeindruckende Anzahl an einem Literaturverzeichnis, bei dem man nach Belieben sich durch viele weitere der zitierten Aufsätze und Schriften noch tiefer in die Materie einarbeiten kann.

Schreibe einen Kommentar