Der Gardasee – Sehnsuchtsziel oder auch Wochendtripvorhaben vieler Deutschen, je nachdem ob diese eher im Süden oder Norden des Landes leben. Ich persönlich verband mit dem Gardasee früher negative Assoziationen, hatte ich doch bereits als junge Gymnasiastin mit großer Freude Italienisch als Wahlfach an der Schule belegt. Als ich schließlich ganz stolz in bestem Italienisch in einem Restaurant in der Nähe von Riva eine Pizza bestellen wollte und der Kellner mir darauf in Deutsch antwortete, bevorzugte ich seitdem immer das „echte Italien“ ab der Toskana, wo man mit Deutsch meistens nicht mehr verstanden wird.
Mittlerweile habe ich den Gardasee jedoch sehr zu schätzen gelernt, zudem besticht er für uns Münchner durch seine relative Nähe und ein deutlich milderes Klima. Und nun ist diese Gegend für mich noch einmal deutlich positiver konnotiert, ist doch ganz brandaktuell im Callweyverlag das sehr hochwertige Hardcoverbuch „Zu Gast am Gardasee“ erschienen.
Der bekannten Autorin Christine Gräfin Pahlen gelingt es zusammen mit zahlreichen herrlichen und farbenprächtigen Fotografien von Mayk Wendt auf jeder Seite aufs Neue die gesamte Leserschaft mit der Liebe zum Gardasee nachhaltig „anzustecken“. Reiste auch die Autorin zunächst mit einigen Gardaseevorurteilen im Gepäck in diese Gegend, wurde sie rasch eines Besseren belehrt, was sie bildhaft bereits im Vorwort auf der Seite 6 in folgende Worte fasst: „ […]Was ich vorgefunden habe: einen geschmeidig fließenden Verkehr, von in milder Junisonne leuchtenden Blumenrabatten umkränzte Seepromenaden […].
Das Buch stellt ausgesprochen liebevoll und detailverliebt jeden bekannten und unbekannteren Ort rund um den Gardasee vor. Dabei findet man folgende Kapitel vor: „Der Norden, der Osten, der Süden, der Westen und City Trips“.
Jedes der fünf Kapitel wird durch eine Doppelseite „Geheimtipps & Wissenswertes“, auf der man sagenhaft gute Ausflugstipps, welche nicht in jedem beliebigen Reiseführer zu finden sind, Übernachtungsmöglichkeiten oder auch ganz besondere Sehenswürdigkeiten entdecken kann.
Dieses Buch vereint gekonnt die Qualitäten eines sehr gut recherchierten Reiseführers mit denen eines exquisiten Kochbuchs, das nicht nur alle Italophilen absolut begeistern wird. Ebenso kommen sowohl alle Kochbuchliebhaber als auch alle, die es bevorzugen, bekocht zu werden, vollkommen auf ihre Kosten.
In diesem sehr inspirierendem Buch werden zahlreiche Restaurants mit ihren jeweiligen Spezialitäten im Wechsel mit ganz besonderen Rezepten aus der Gardaseegegend präsentiert.
Die Rezepte zeichnen sich nicht nur durch eine sehr gute und leichte Beschaffbarkeit der einzelnen Kochzutaten aus, sondern überzeugen ganz allgemein mit einer hundertprozentigen Gelingsicherheit, unabhängig, ob man sich an der Zubereitung der „Strangolapreti“ (kein schöner Name, heißt dies doch übersetzt „Priesterwürger“, schmeckt jedoch absolut köstlich in Form von flaumigen Spinatnocken),
des „Riso, mirtilli selvatici e sardina (Reis mit wilden Heidelbeeren und geräucherten Sardinen) oder auch des „Limone del garda“ (ein ganz besonderes zitronendurchströmtes Pâtisseriekunstwerk) wagt.
Durch den stetigen Wechsel von Restaurantvorstellungen, ausgesprochen abwechslungsreichen und ansprechenden Rezepten sowie unzähligen Geheimtipps für die unterschiedlichsten Ausflugs- und Besichtigungsmöglichkeiten ist dieses Buch ein idealer Begleiter für jede/n– sei es, um in den Alltag möglichst viel der italienischen Lebensfreude und des Lebensgefühls im Allgemeinen zu integrieren oder aber auch dank des Buchs die nächste Reise an diese überaus reizvolle Gegend zu planen und während des Gardaseeurlaubs keinen einzigen (Geheim-)spot dank des brandneu erschienenen Buchs zu verpassen.
Als krönenden Abschluss werden sogar am Ende des über 230 Seiten umfassenden Werks noch einige Städtetrips, welche entweder direkt zu Orten am Gardasee wie z.B. Bardolino führen oder auch die mit dem Auto, aber auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sind, wie die zweitgrößte Stadt des Venetos, Verona, vorgestellt.
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