“Sie treffen mich meist lustvoll durch die Altstadt schlendernd. Denn obwohl ich im nur zwei Bahnstunden entfernten Wien zu Hause bin: An Salzburgs Pracht kann ich mich einfach nicht satt sehen.” Ich kann dem Autor Walter M. Weiss des wunderbaren DuMont direkt-Reiseführers uneingeschränkt in allen Worten zustimmen. Wir wohnen sogar auch in etwa zwei Bahnstunden von Salzburg entfernt, wenn denn der Zug zuverlässig von München aus fährt, was leider just am letzten Novemberwochenende, für das ich extra Karten für mich und die Kinder für eine Zauberflötenaufführung im Salzburger Marionettentheater gekauft habe, aufgrund einer Streckensperrung nicht der Fall sein wird…
Wenn wir dann endlich in Salzburg angekommen sein werden, werden wir diesen Reiseführer nicht mehr aus der Hand legen. Hat er nicht nur das absolut ideale Format, das auch in jede noch so kleine Handtasche passt, sondern inspiriert er immer wieder auf’s Neue zu spannenden Entdeckungstouren. Auch unsere Jüngsten lieben bereits den immer gleichen Aufbau dieser Reiseführer und dank der in jedem DuMont direkt vorgestellten Stadt in Zahlen, kann mein Handy im Flugmodus im Rucksack bleiben, während wir mit Hilfe dieser Doppelseite nicht nur viel lernen, sondern auch gleichzeitig eine Quizrunde einlegen.
Wer hätte z.B. gewusst, dass es in Salzburg “141 Tage im Jahr im Durchschnitt vom Salzburger Himmel schnürlt bzw. Schnee fällt – immerhin um fast 60 Prozent häufiger als in Wien.” (S. 8) oder dass sich alle Radfahrer über ein 195 Kilometer langes innerstädtisches Radwegenetz (S.9) freuen können?
Das beliebte Konzept der in jedem Reiseführer vorgestellten 15 Stadtspaziergänge bleibt unübertroffen. Auch wenn wir mittlerweile die Hauptattraktionen bereits kennen, hätte ich ohne diesen z.B. nie von dem “Walk of Modern Art” erfahren, der als Spaziergang Nr.10 auf den Seiten 57 -60 durch Salzburg vorgestellt wird. Und so lernten wir nun schon bei der heimischen Lektüre, dass es z.B. im Rahmen dessen auch einen 15 Meter hohen Stuhl namens Spirit of Mozart zu bestaunen gibt und können auch gleich lesen, was sich die Performance- und Videokünstlerin Marina Abramović bei dieser Installation so alles gedacht hat.
Traumhaft finde ich auch den vorgeschlagenen Spaziergang als Tour 13 “Lustwandeln – durchs Nonntal nach Hellbrunn”. Ich habe ja seit Kindesbeinen wegen meines Vaters eine ganz besondere Beziehung zum dort vorgestellten Stift Nonnberg und freue mich sehr, dass dieses als Zwischenetappe zum Schloss Hellbrunn eingebaut ist.
Und die vorgestellten Hotel- und Restauranttips sind wie immer sehr inspirierend. Ich denke, dass wir dank der Vorschläge bereits ein neues Hotel für eine unserer nächsten Übernachtungen gefunden haben. Der Name dieses Hotels spricht mich nicht nur aus grammatikalischer Sicht ausgesprochen an, sind doch alle Vokale sogar in ihrer richtigen Reihenfolge im Hotelnamen vertreten, sondern scheint es auch noch ein sehr sympathisches Konzept aufzuweisen, wenn man auf der Seite 88 unter der Kategorie “In fremden Betten” vom A.E.I.O.U. Oekotel liest:”A.E.I.O.U. lautet das Motto dieses verkehrsgünstig nahe der A 1-Abfahrt Salzburg-Mitte gelegenen Hauses – Aller Existenz ist oekologisch unentbehrlich” […] einwandfrei in Ausstattung und Service, superpreiswert, mit Gratisparkplätzen und dank der großflächigen Solaranlagen am Dach energietechnisch am Puls der Zeit.”
Hätte ich doch den überaus praktischen DuMontdirektführer bereits vor unserer Hotelbuchung im November gelesen, wo ich noch nicht wusste, dass just am letzten Wochenende dieses Monats die Züge zwischen Rosenheim und Freilassing nicht verkehren und wir nun leider ein ganz und gar nicht verkehrsgünstig gelegenes Hotel in Salzburg ausgewählt haben, das wir mit dem Auto anfahren werden müssen. Aber immerhin wird der brandaktuelle Reiseführer für konstant gute Stimmung sorgen…
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