Schön.Reich.Tot. von Nadine Hostettler aus der edition desperade-Verlag/Books on demand

Schön.Reich.Tot. von Nadine Hostettler aus der edition desperade-Verlag/Books on demand

Lese ich normalerweise immer nur die gesamte Belletristik sowie Sachbücher unterschiedlichster Fachrichtungen aus gedruckten Büchern und nie in digitaler Form, da ich sowieso aus beruflichen Gründen tagtäglich Stunden über Stunden vor dem Computer sitzen muss, lohnte es sich, für diese Neuerscheinung eine Ausnahme zu machen, ist das Paket aus der Schweiz mit dem Hardcoverbuch doch leider irgendwo auf dem Weg nach München verloren gegangen. Deshalb ist der Blogartikel ausnahmsweise auch nicht bebildert, während man sich in dem gedruckten Hardcoverbuch bereits an einem stimmungsvollen Titelbild erfreuen kann.

Sehr sympathisch beginnt dieser Roman der preisgekrönten Autorin bereits mit einem äußerst treffenden Zitat des Marquis de Sade, das für die aktuelle weltpolitische Lage leider den Nagel in vielen Bereichen auf den Kopf zu treffen scheint. Der 460 Seiten umfassende Roman „Schön.Reich.Tot“ ist in fünf große Kapitel unterteilt und lässt die Leserschaft eine mitreißende Familiengeschichte erleben, bei der sich die zu Beginn völlig verschiedenen Lebensläufe der drei Schwestern, welche durch einen tragischen Autounfall in der Mojave-Wüste ihren Vater verloren haben, wie Puzzlestücke im Laufe des Romans immer mehr zu einem großen Ganzen zusammenfügen.

Der Schweizer Autorin gelingt es mühelos, die gesamte Romanhandlung so actionreich und szenisch darzustellen, dass diese Geschichte jede beeindruckende Familiensaga im Fernsehen oder Kino noch bedeutend übertrifft, bietet doch die Lektüre zudem auch immer wieder den Vorteil, dass man noch einmal zu einer Szene vor- oder zurückblättern kann. Das Konstrukt der Geschichte, das die drei so unterschiedlichen Schwestern auf der Suche nach ihrer Identität und den Wurzeln schließlich am Sarg ihrer Eltern in den USA zusammenkomme lässt, ist gleichsam sehr berührend als auch durchwegs spannend geschrieben und man möchte unbedingt erfahren, ob es Paula gelingen wird, eine erfolgreiche Autorin zu werden, ob Christina in Indien ihrer Leihmutter persönlich gegenüberstehen kann und ob die Dritte im Bunde, in Genf auf der Suche nach ihren Wurzeln fündig wird. Dabei durchlebt man gleichzeitig noch eine beeindruckende Reise durch die Geschichte, lässt einen der Roman doch zu Beginn der Handlung eine Schweizer Uhrenstadt zu Beginn des ersten Weltkrieges näher kennenlernen, bevor man sich mit diesem auf eine ganz besondere Reise durch drei Kontinente begibt, bevor man schließlich in dem einzigartigen Las Vegas landet, das nicht nur grandios beschrieben wird, sondern in dem man sich dann auch schließlich mitten in der Finanzkrise des 21.Jahrhunderts befindet. Für alle, welche das Abtauchen in vielfältige Familiensagas mit zahlreichen Hintergrundinformationen bezüglich der Geschichte und der so unterschiedlichen Länder liebt, sollte sich am besten sofort diesen neuen Roman zulegen.

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