Wenn man „Blut im Schuh“ hört, werden wohl viele erst einmal an das Märchen von Aschenputtel denken. Und damit liegt man auch bei dem ganz aktuell im Gmeinerverlag erschienenen Krimi goldrichtig. Allerdings spielen in diesem Buch nicht die beiden Stiefschwestern und deren Mutter eine tragende Nebenrolle, sondern diverse Mitschüler einer ermordeten Frau. In dieser erkennt die alleinerziehende Kriminalkommissarin Katharina Danninger, welche erst kurz davor mit ihrer Teenagertochter wieder zurück in ihre Bodenseeheimat gezogen ist, ihre ehemalige Klassenkameradin Anna wieder, welche damals auch als das Aschenputtel der Klasse bezeichnet wurde. Die Autorin Sandra Grauer, welche bereits erfolgreich Jugendbücher und Liebesromane veröffentlich hat, lässt nun in Form der Kommissarin Katharina-Danninger eine sehr durchsetzungsstarke Frau ermitteln, und das in einem Umfeld, das mir in meiner Funktion als Lehrerin bestens vertraut ist.
Jede/r wird sich wohl an die berühmt-berüchtigten Klassentreffen erinnern, an denen bei einigen Mitschülerinnen und -schülern die Zeit fast spurlos vorbeigezogen zu sein scheint, während sich andere optisch oder auch im Verhalten extrem verändert haben, was wohl auch bei dem ehemaligen Aschenputtel der Klasse, welche als Erwachsene als Escortdame gearbeitet hatte, der Fall gewesen sein muss.
Dieser ganz aktuell erschienene Krimi erzeugt von der ersten Seite eine große Spannung und lebt von der Kombination der Verwebung verschiedener Biografien von Katharinas Klassenkameradinnen und- kameraden sowie Katharinas Eintauchen in ihre eigene Vergangenheit. Das Ganze kulminiert schließlich, als ein weiteres Mordopfer aufgefunden wird. Dieser Krimi liest sich sehr flüssig und lebendig, auch aufgrund der zahlreichen Dialoge und ist zudem natürlich hervorragend für alle Bodenseeliebhaberinnen und -liebhaber geeignet.
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