Luzern, Löwendenkmal, Leuchtenstadt

Das meist besuchte und eines der weltweit berühmtesten Denkmäler der Schweiz, von dessen Existenz ich peinlicherweise bis vor Kurzem überhaupt keine Kenntnis hatte, ist das Löwendenkmal in Luzern, in der Zentralschweiz. Auch wenn der Weg dorthin – gerade mit meinen extremen Fuß- und Knieschmerzen – etwas beschwerlich war, ist der im Felsgestein gehauene Löwe, der an die Schweizer Gardisten erinnern soll, welche im Jahre 1792 während der französischen Revolution in Paris gefallen sind, erinnern soll, ausgesprochen beeindruckend und ergreifend.

Bei seinem Anblick lässt sich bestens nachvollziehen, dass dieser Löwe im 19. Jahrhundert entscheidend bei den Touristen zu Luzerns Popularität weltweit beigetragen hat. Und touristenumschwärmt ist diese Steinskulptur selbst in den Abendstunden des Dezembers bei Eiseskälte gewesen.

Ich war völlig überrascht und fasziniert, dass noch zur späten Stunde der gesamte Busparkplatz am Löwenplatz von dicht an dicht stehenden Reisebussen okkupiert war, aus denen unzählige asiatische Touristen strömten, die zielsicher zu dem Löwendenkmal eilten. Die siebtgrößte Stadt der Schweiz scheint unter den beliebtesten Reisezielen bei den Asiaten einen wahren Spitzenplatz im eidgenössischen Land einzunehmen.

So waren zu meinem Erstaunen auch die Hotel- und Handtuchwechselinformationen nicht nur in Deutsch und Englisch, sondern zudem noch in Chinesisch (oder einer anderen Sprache aus dem fernöstlichen Raum?) angegeben.

Auch die Jesuitenkirche konnte sich einer Unmenge von Touristen aus diesem Kontinent nicht erwehren. Die Armen schienen allerdings an diesem Tag schon mit so vielen kulturellen und historischen Informationen „gefüttert“ worden zu sein, dass ich tatsächlich mit der Stadtführerin Mitleid hatte. Diese pries begeistert die wunderschöne Barockkirche samt der eindrucksvollen Akustik als ersten großen sakralen Barockbau der Schweiz an, während ein Asiate nach dem anderen einen Powernap der Besichtigung dieses prächtigen Kirchenbaus vorzog.

Bleibt zu hoffen, dass sich alle Besichtigungswilligen nach oder auch ohne Ruhepausen der Schönheit des Wasserturms, der Spreuerbrücke und all den herrlichen malerischen Plätzen der Altstadt mit voller Aufmerksamkeit widmen konnten…

Mir als passionierten Lateinlehrerin ist die Stadt Luzern auf alle Fälle allein schon aufgrund ihres Namens, der laut einiger Überlieferungen vom lateinischen Substantiv “lucerna” abgeleitet sein soll, überaus sympathisch. So soll ein Engel einen Lichtstrahl auf die Erde direkt dort herabgesendet haben, wo die heutige Hofkirche steht.

Auch wenn sich offenbar den historischen Quellen zufolge der Name dieser Stadt auf ein anderes lateinisches Wort, nämlich “lucius” (der Hecht) zurückführen lässt, empfanden die Luzerner aufgrund der Leuchterscheinungen über dem Vorgänger der jetzigen Hofkirche bereits im 11. Jahrhundert die kirchlich-mythische “lucerna” im Sinne der “Leuchte” als wesentlich plausiblere etymologische Erklärung für ihre pittoreske Stadt.

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