Gesund, aber lecker (Alex Snodgrass, Narayana Verlag)

War mir der Narayana Verlag vor dem Kauf des zur Zeit am deutschsprachigem Buchmarkt mit am beliebtesten glutenfreien Koch- und Backbuchs „Endlich alle Lieblingsrezepte glutenfrei“ gar kein Begriff, habe ich nun, nachdem ich sehr begeistert von diesem Titel bin, in dem Verlagsprogramm bestaunt, wie viele Publikationen mit ganz unterschiedlichen Themen dieser Verlag anbietet. Zudem hat er seinen Verlagssitz in Kandern, in dem von mir so geliebten Südschwarzwald. Und der Narayana Verlag bietet seiner Leserschaft nicht nur ein bereit aufgestelltes Spektrum an (Sach)büchern zu Themen wie Ayurveda, TCM, Ernährung, Psychologie oder auch Sport und Fitness sowie zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel für Mensch und Tier und vieles Weiteres, sondern ist auch so freundlich gewesen, mir auf meine Bitte umgehend diese drei wunderbaren Bücher zukommen zu lassen.

Ein/e jede/r wird seine ganz eigenen Kochroutinen haben, welche die Zahl der täglichen Entscheidungen im Alltag minimieren. Vor kurzem habe ich in diesem Zusammenhang einen recht interessanten Artikel in einer wissenschaftlichen Zeitschrift gelesen, der Gründe aufzählte, warum abnehmwillige Menschen gerade am Ende eines Tages entgegen bester Vorsätze schwach werden und schließlich in die Chipstüte statt zu den Karottensticks greifen.

Laut Studien verfügt jede/r nur über eine gewisse Kapazität an tagtäglichen Entscheidungen. Und wenn diese zahlreichen Wahlmöglichkeiten bereits am frühen Abend aufgebraucht sind, verfällt man – ohne dass man mühsam noch eine weitere Entscheidung treffen müsste- wieder in das altbewährte Verhaltensmuster.

Ich habe bereits vor Jahren die Zahl der Entscheidungen bezüglich des täglichen Kochens ein wenig reduziert, indem ich jedem Wochentag eine bestimmte Hauptessenszutat zugeordnet habe. So gibt es am Montag stets ein Kartoffel-, am Dienstag ein Reis-, am Mittwoch ein Nudelgericht, etc. Jedoch neige ich häufig zu den immer gleichen Reis-, Kartoffel- und Nudelgerichten, so dass in regelmäßigen Abständen neuer Input einem abwechslungsreichen Speiseplan sehr gut tut.

Das Kochbuch der Autorin Alex Snodgrass, das in Amerika bereits zum absoluten Bestseller avanciert und eines der beliebtesten Kochbücher überhaupt ist, verspricht für die tägliche Essenszubereitung genau diese Möglichkeiten, getreu dem lateinischen Sprichwort „varietas delectat“. Die Rezepte sind nicht nur gluten- und laktosefrei, sondern auch paleobasiert, was einer ketogenen Ernährungsform – welche einige der (erwachsenen) Typ 1 Diabetiker mit großem Erfolg befolgen – sehr dienlich ist.

Ein weiterer Pluspunkt dieses Kochbuchs ist, dass es immer wieder zahlreiche Variantenvorschläge zu den eigentlichen Rezepten gibt wie z.B. den Ersatz von Tacoschalen durch Salatblätter. Ein weiteres Highlight für mich, – sicher nur eine marginale Erscheinung – aber für mich immer wunderbar, ist das in dem Buch enthaltene sehr praktische Lesezeichen.

Außerdem punktet das Buch durch Rezepte, welche von ganz verschiedenen Ländern beeinflusst sind. So lässt z.B. das Zitronen-Basilikum-pesto augenblicklich Erinnerungen an die “dolce vita in bella Italia“ wach werden oder ruft das eigene Tacokapitel auch diese sehr wandelbare „Unterlage“ einem (erneut) ins Gedächtnis. Insgesamt ist das Kochbuch relativ fleischlastig (logisch, wenn es paleobasiert ist…), es werden jedoch jeweils ausreichend Alternativen für Vegetarier/Veganer vorgeschlagen.

Die „Südstaaten-Leckerbissen“ ernten in der Familie wie auch im Freundes- und Bekanntenkreis immer regen Zuspruch. So wirkt z.B. in unseren Breitengraden eine „Garnelenpfanne mit Cajun-Gewürzen“ oder auch eine Jambulaya aus der Pfanne mit Blumenkohlreis doch alles andere als gewöhnlich…

Und auch speziellen und gleichzeitig gesunden Kindergerichten ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Auf diese Weise entwickelten sich bei uns rasch die getreidefreien Pizzahäppchen zum absoluten Renner, welche dank der Verwendung von Maniok- und Pfeilwurzelmehl glutenfrei sind. Allerdings war es nicht ganz einfach, diese doch relativ exotischen Mehlsorten erst einmal zu beschaffen. Die Mühe lohnt sich auf alle Fälle, sind die Pizzahäppchen doch ausgesprochen wandelbar. Das Kochbuch gibt immer wieder auch für erfahrene Köche/Köchinnen wertvolle Zubereitungstricks und -kniffe und hilft insgesamt die täglichen Mahlzeiten mit keinem großen Mehraufwand deutlich ansprechender zu gestalten.

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