Alb – literarischer Wegweiser von Wolfgang Alber und Carolin Albers aus dem 8grad-Verlag

Dass das Autorenduo zum Schreiben dieses Titels absolut prädestiniert ist, sieht man bereits ganz klar und deutlich auf dem Titelbild, wenn witzigerweise zu erkennen ist, dass beide Autoren die „Alb“ bereits inmitten ihrer Nachnamen tragen… Das ganz aktuell im 8grad-Verlag erschienene Werk gibt gleich auf der ersten Seite ein sehr übersichtliches Bild davon, wo sich die schwäbische Alb genau verorten lässt, und bietet unterschiedlichste Aufnahmen von dieser so reizvollen Gegend, die wirklich bezaubern.

Dieses Buch ist allerdings deutlich mehr als ein wunderschöner Bildband mit teilweise mystischen Fotos von der Alb, er ist mit Sicherheit auch von Friedrich Hölderin inspiriert worden, dessen Turm man am Neckar stehend gleich auf einem der ersten Fotos in diesem Werk bewundern kann. Leider kenne ich bis jetzt sehr wenige Orte in der Alb, denke aber immer wieder mit großer Freude, lieber Johannes, an das mit dir so wunderschön verbrachte Wochenende in Tübingen zurück, das laut dieses literarischen Wegweisers offenbar auch einen guten Ausgangspunkt darstellt, um sich der Alb zu nähern.

Dem Autorenduo ist eine herrliche Kombination eines Reiseführers mit literarischen Spaziergängen gelungen, dank derer man nicht nur die einzelnen Sehenswürdigkeiten der vorgestellten Region genauestens zu Gesicht bekommt, sondern ebenso tief in das Leben und Schaffen der jeweils präsentierten Literaten eintauchen kann. Zudem wird das nachhaltige Reisen gefördert, liest man doch in den einzelnen Kapiteln immer wieder von Bus und Bahn als Fortbewegungsmittel, um z.B. von Reutlingen zum Gomaringer Schloss oder auch zum sagenumwobenen Blautopf in Blaubeuren zu gelangen, bei dem die Fotografin wie bei allen anderen Aufnahmen auch ihr professionelles Können und ihre Kreativität einmal mehr unter Beweis gestellt hat.

Als Tochter eines promovierten Altphilogenpaares habe ich quasi die Schwabschen Sagen des klassischen Altertums mit der Muttermilch aufgesogen. Erst dank dieses Buches weiß ich jedoch nun, wo Gustav Schwab wohnte und unter anderem seine bis heute sehr bekannten Sagen verfasste. Dank dieses Buches wird man mit allen Orten der Alb so vertraut gemacht und man hat bei jedem einzelnen Kapitel das Gefühl, dass der promovierte Kulturwissenschaftler und Redakteur sowie die studierte Fotojournalistin einen persönlich an die Hand nehmen, um mit uns  gemeinsam auf den Spuren von Hölderin, Mörike, Hesse, Hauff, Raabe und vielen anderen berühmten Persönlichkeiten zu wandeln.

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