
Erst heute Morgen freute ich mich über einen Falter in schillernden Farben, welcher mich plötzlich, als ich in die Schule radelte, umflatterte. Ein Blaufalter wird es wohl nicht gewesen sein, aber er zauberte auch allen Mitradelnden sofort ein Lächeln in das Gesicht. Das ganz aktuell im Neptun-Verlag erschienene Buch „Blaufalter“ von Sascha Michael Campi wird allein aufgrund seines Genres wohl zunächst einmal deutlich mehr Spannung als ein wohliges Lächeln hervorrufen, stellt aber auf alle Fälle für jede/n Krimiliebhaber/-in und alle, welche Geschichten lieben, die auf einer wahren Begebenheit beruhen, eine große Leserfreude dar.

Der Schweizer Autor, welcher auch Mitglied im Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller-Verein ist, hat eine gelungene Liaison zwischen einer klassischen Kriminalgeschichte mit brutalen Morden und der beängstigenden und bedrückenden Realität des damaligen Lebens, das zahlreiche Heimkinder diverser Jugenderziehungsanstalten durchleben mussten, geschaffen.

Auf knapp 150 Seiten taucht die Leserschaft in einen komplizierten Fall ein, indem zu Beginn der sympathische und jung gebliebene Großvater Maximilian Stahl porträtiert wird, mit dem man sich sofort bestens identifizieren kann. Um so schlimmer trifft es einen, als man kurz danach von seinem gewaltsamen Tod erfahren muss. Die höchst spannende Geschichte verläuft im Weiteren stets im Wechsel vom aktuellen Geschehen und den entsetzlichen Ereignissen, welche der Großvater der Enkelin und Berner Regionaljournalistin Linda Stahl als Jugendlicher in der Jugenderziehungsanstalt durchleiden musste.

Treten seit einigen Jahren immer öfter grauenvolle Szenerien, welche Kinder und Jugendliche in zahlreichen Erziehungsanstalten durchleiden mussten, an die Öffentlichkeit, ist es etwas Besonderes, dass diese schlimme Realität nun mit einem spannenden Kriminalfall verquickt ist.




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