
Glücklicherweise ist unsere mittlere Tochter ganz ohne einen gesundheitlichen Zwischenfall oder gar etwas Schlimmerem vom Gardaseeurlaub zurückgekehrt, aber allein das Titelbild des ganz aktuell im Gmeiner-Verlag erschienenen Kriminalromans würde einen am liebsten sofort (wieder) an den Gardasee fahren lassen. Allerdings wesentlich lieber als Urlauber denn als Kommissarin. So wird der alleinerziehenden Profilerin Ricarda Antonini, die mit ihrer Tochter aus Mailand in ihre Heimatgegend am Gardasee gezogen ist, selbst nach einer Scheidung und einem Burnout keine Atempause gegönnt, da ein Serienmörder die gesamte Bevölkerung am Gardasee in Atem hält. Dieser Krimi vereint einen spanenden Plot mit familiären Verbindungen, ermittelt die Profilerin doch zusammen mit ihrem Bruder, der Kommissar in Brescia ist.

In der Geschichte werden raffiniert die Parallelen zwischen dem letzten aufzuklärenden Mordfall der Profilerin und den aktuellen Leichen hergestellt, welche zunächst für den Leser kaum erkennbar sind, im Lauf der Geschichte sich aber immer mehr verdichten. Eine gute Tradition von vielen Urlaubern, inklusive mir, ist es, im Vorfeld vor jeder neuen Reise, nicht nur Reiseführer zu wälzen und viele reisepraktische Empfehlungen zu sammeln, sondern zudem auch immer noch zumindest ein Belletristikwerk, mal zeitgenössisch, mal einen Klassiker zu lesen, welches in der anvisierten Urlaubsregion spielt.

Und da bietet sich für alle Gardaseeurlauberinnen und- urlauber, von denen es bei uns in Bayern ja eine beträchtliche Anzahl gibt, optimal die Lektüre von „Süßer Tod“ von Sibilla Bellini an, sei es zum Selbstlesen und/oder aber auch zum Verschenken. Dieses Buch sorgt zugleich für ein äußerst spannendes Lesevergnügen als auch vor das Hinwegträumen an viele pittoreske Stellen am Gardasee. Es ist in 35 Kapitel unterteilt und überzeugt durch einen sehr flüssigen Schreibstil. Wer von der Autorin noch weitere Werke lesen möchte, wird im selben Verlag fündig und muss nur wissen, dass Sibilla Bellini in der dreiteiligen Bodenseesaga zum Klarnamen Sibylle Baillon wird.

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