Vielen werden wohl mit der Erwähnung der Farbe Blau sofort die beeindruckenden Gemälde in den schillerndsten Blautönen des französischen Malers Henri Matisse assoziieren. Und damit befindet man sich bereits in dem Herkunftsland des Künstlers, der unter anderem dem Fauvismus sowie dem Neoimpressionismus zuzurechnen ist. Gestorben ist Henri Matisse in Nizza, just in der Region, welcher nun die Autorin Katja Eichinger mit dem Titel „Côte d’Azur – Das grosse – Blau“, das im Blumenbar-Verlag mittlerweile bereits in der zweiten Auflage erschienen ist, ein Werk gewidmet hat.
Auf über 200 Seiten kann man sich auch bei heimischen zurzeit leider noch recht kühlen Temperaturen sofort an die unendliche Weite des Mittelmeers und dieser ganz besonderen Gegend in Südfrankreich wegträumen. Katja Eichinger, welche zunächst immer im Mai anlässlich der Filmfestspiele von Cannes aus beruflichen Gründen, an die Côte d’Azur gereist war, verliebte sich schon bald so stark in die azurblaue Küste, dass sie mittlerweile sogar stolze Besitzerin einer Wohnung in dieser bezaubernden Region ist.
Und damit ist sie selbstverständlich prädestiniert, die Leserschaft in das französische Flair und das ganz spezielle Lebensgefühl zu entführen. Der Autorin gelingt es hervorragend, auch in diesem Werk atmosphärische Erzählungen zu schaffen und dabei auch immer wieder höchst informativ zahlreiche Informationen zu z.B. Künstlern wie Claude Monet, Stefan Zweig oder auch Friedrich Nietzsche einfließen zu lassen, welche ebenfalls durch das Blau, den Strand und die Landschaften berauscht, beeindruckende Werke geschaffen haben.
Katja Eichinger versteht es meisterhaft, viel Historisches und Kulturelles mit zahlreichen authentischen aktuellen Anekdoten zu verweben, so dass man bereits während der Lektüre der ersten Seiten das Gefühl bekommt, eben von ihrer Wohnung aus auf das azurblaue Meer blicken zu dürfen und die leicht salzige Luft einzuatmen. Alle Anekdoten und Geschichten werden von den versierten Fotografien von Christian Werner höchst stimmungsvoll komplettiert.
Nach der Lektüre dieses Buches wird man nicht nur unbändige Lust verspüren, sich am liebsten sofort auf den Weg an die Côte d’Azur zu machen, sondern man ist auch en passant mit dem unterschiedlichsten Wissen zu zahlreichen Künstlern, den Spezifika der Yachten, welche durch diese Gegend besonders inspiriert wurden, bereichert. Zudem erfährt man sehr anschaulich, warum sich die bevorzugten Reisemonate von der Winterperiode seit etwa 100 Jahren immer mehr in den Sommer verschoben haben. Und nebenbei dient dieses Werk auch gleichzeitig als kleiner Reiseführer, wenn die Ehefrau des bekannten verstorbenen Regisseurs Bernd Eichinger von ihren Ausflügen nach Monaco, Grasse oder auch Nizza auf äußerst unterhaltsame Weise berichtet.
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