Der Glukosetrick von Jessie Inchauspé aus dem Heyne-Verlag

Dachte ich doch als Mutter von zwei Typ 1-Dibetikerkindern, so gut wie alles rund um das Thema Blutzuckerverläufe, Insulinausschüttung und Glukose zu wissen, habe ich dank dieses Buches abermals vieles dazu gelernt bzw. mir erneut in das Bewusstsein gerufen, richtet sich das Werk ja auch primär nicht an Typ1- oder Typ 2-Diabetiker, sondern mindestens genauso an stoffwechselgesunde Menschen, die dank einer Optimierung ihrer Lebensweise möglichst lange gesund bleiben wollen.

Die Autorin ist eine französische Ernährungsexpertin und betreibt seit langem auch einen ausgesprochen erfolgreichen Instagramm-Account – sehr schade für mich als Französischlehrerin, dass dieser keine Texte auf Französisch, sondern Englisch beinhaltet…Unabhängig davon, wie gut man sich bereits auf dem ökotrophologischem Gebiet auskennt, wird man nach der Lektüre viele Zusammenhänge deutlich besser verstehen.

So lernt man beispielsweise, wie ein ideales Frühstück aussieht, ohne dass man nach kurzem wieder großen Hunger bekommt, warum nicht nur die Zusammensetzung der jeweiligen Mahlzeiten, sondern ebenso die zeitliche Aufnahme der unterschiedlichen Nähstoffe eine entscheidende Rolle spielt und ebenso, was als zentrale Rolle bei der Vermeidung von den so schädlichen Blutzuckerspitzen bezeichnet wird.

Die Autorin stützt ihre Theorien auf wissenschaftlich fundierte und hochaktuelle Theorien, zu denen sie als studierte Biochemieabsolventin direkten Zugang hat. Nach einer ebenso umfassenden wie amüsanten theoretischen Einführung rund um die Bedeutung von Glukose, wird eindrucksvoll erklärt, warum die sogenannten Glukosespitzen für jeden Menschen-unabhängig, ob dieser Typ 1- , Typ 2 – Diabetes hat oder stoffwechselgesund ist – so schädlich sind.

Außerdem ist ausgesprochen positiv zu konstatieren, dass alle theoretischen medizinischen Erklärungen auf der einen Seite sehr detailliert, auf der anderen Seite jedoch auch für absolute medizinische Laien rundherum verständlich beschrieben sind. Spätestens, nachdem man über alle kurzfristigen und langfristigen Auswirkungen der Glukosespitzen umfassend informiert ist, wird man auf den kommenden 200 Seiten kleinschrittig an der Hand geführt und es wird im Detail erklärt, was man alles für flache Blutzuckerkurven machen kann.

Dabei werden übrigens immer wieder auch Typ 1-Diabetiker erwähnt, welche ebenfalls durch das Vermeiden dieser Spitzen mühelos zu einer deutlich höheren Lebensqualität gelangen können und für welche alle Ernährungs- und Lebensweiseratschläge gleichermaßen bestens geeignet sind. Den Hack Nr. 6 „Lieber ein Nachtisch als ein süßer Snack“, haben wir auf unserer Norwegenreise schon bestens befolgt, wo zwar die zeitliche Reihenfolge perfekt war, wohl aber nicht die Anzahl der Dessertteller…

Insgesamt bietet dieses Buch mit einem sehr großen theoretischen Wissen und praktischem Handlungsteil die ideale Grundlage für jeden, sich mit wenigen Verhaltensänderungen deutlicher gesünder zu ernähren, so dass es jeder/m spielend gelingen kann, zum „Glukosegott/-göttin“ zu werden. Wer immer sich in eines oder mehrere der behandelten Themen näher einarbeiten möchte, bekommt am Ende des Buches in einem gründlich recherchierten Literaturverzeichnis unzählige Titel von hochaktuellen wissenschaftlichen Aufsätzen und medizinischer Literatur im Allgemeinen genannt, das keine Wünsche offen lässt.

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