Nahrung fürs Leben von Tim Spector aus dem DuMont-verlag

„Du bist, was du isst“, lautet das wohl allen bekannte Sprichwort. Und auch wenn ich dann nach unserer kürzlich absolvierten zehntägigen Kreuzfahrt in Norwegen eher wie eine belgische Schokoladenpraline, ein rosafarbenes Himbeertörtchen aussehen oder auch einem Fisch in all seinen Variationen ähneln müsste, ist an diesem Spruch sehr viel Wahres dran.

Der renommierte Londoner Professor für genetische Epidemiologie, Prof. Tim Spector, hat nach dem ersten Bestseller „Die Wahrheit über unser Essen“ (ebenfalls bei DuMont erschienen) nun das zweite höchst informative und umfangreiche Werk „Nahrung fürs Leben“ geschrieben.

In diesem Buch sind alle erdenklichen Empfehlungen für eine gesunde und individuell richtige Ernährungsweise zu finden, welche allesamt auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Zudem findet man am Ende des Buches alle bibliographischen Anmerkungen und kann sich je nach Interessensgebiet in jedes einzelne Thema noch fundierter einarbeiten, wenn man eine oder mehrere der angegeben medizinisch anerkannten Aufsätze liest.

Steigen leider Autoimmunerkrankungen in den unterschiedlichsten Ausprägungen von Jahr zu Jahr weltweit stärker an, gibt der Autor der Leserschaft nicht nur sehr viel theoretisches Hintergrundwissen dazu an die Hand, sondern ebenso zahlreiche praktische Ratschläge für alle von diesen Krankheiten Betroffenen, welche sehr leicht in die individuelle Lebensweise zu integrieren sind.

Außerdem beseitigt er unzählige Ernährungsmythen bezüglich der unterschiedlichsten Lebensmittel. Das Buch ist in drei Hauptteile gegliedert: „Nahrung fürs Leben“, „Lebensmittel“ und „Tabellen und Hinweise“. Im ersten Teil wird ausführlich auf alle gesunden und ungesunden Nahrungsmittel eingegangen und unabhängig davon, wie firm man bereits in der Ernährungslehre ist, wird jede/r noch unglaublich viel frappierend Neues dank dieses Buchs erfahren.

Zudem punktet das Buch dadurch, dass man stets zwischen wissenschaftlich bestens recherchierten und umfangreichen Hintergrundinformationen oder auch sehr kurzweiligen und knappen Kapitelzusammenfassungen wählen kann. Und das Buch ist immer wieder eine gute Erinnerungshilfe, dass man z.B. auch regelmäßig fermentierte (auch dieser Fachbegriff wird selbstverständlich in dem vorliegenden Werk umfassend erläutert.) Nahrungsmittel in den alltäglichen Speiseplan integrieren sollte.

Das Buch beschränkt sich jedoch bei weitem nicht nur auf mannigfache Ernährungsratschläge, sondern beschäftigt sich zudem ausführlich damit, welche Ernährung am besten für eine erdrettende oder zumindest erd-/ressourcenschonende Lebensweise ist.

In dem letzten Teil findet man allumfassende Informationen zu den unterschiedlichsten Nahrungsmitteln z.B. hinsichtlich des Polyphenol-, Ballaststoffe- oder auch Zuckergehalts und erfährt dabei immer wieder viel Überraschendes. Insgesamt wird man dieses Buch als absolutes Standardwerk für die neuesten ernährungswissenschaftlichen Erkenntnisse bezeichnen können, das immer wieder auch nur kurz zur Hand genommen werden kann, wenn man sein ökotrophologisches Wissen in einem oder mehreren Gebieten vertiefen oder auffrischen möchte.

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