Sind wir in den letzten Jahren aufgrund der relativen Nähe zum Münchner Umland immer wieder mit dem Auto oder dem Zug nach Salzburg gefahren, liegt mein letzter Wienaufenthalt bereits unglaublich lange zurück. So war ich im Zuge einer Exkursion unseres Deutsch-leistungskurs das letzte Mal in Österreichs Hauptstadt und habe tatsächlich seit 27 Jahren diese sehr reizvolle Stadt nicht mehr besucht.
Als Jugendliche unternahm ich mit meiner damals besten Freundin eine kleine Radtour von Linz bis nach Wien, bei der ich mich noch sehr gut an die allabendlichen Kraftanstrengungen erinnere, hatten wir doch bereits im Vorfeld unserer Radltour aufgrund des geringsten Preises stets Pensionen für eine Übernachtung gebucht, die sich weit weg von unserem Donauradweg nach Wien befanden. Dank ihrer hohen Lage hatten wir zwar oft einen schönen Blick auf den Fluss, mussten uns diesen jedoch erst einmal durch ein einstündiges, kräftezehrendes kontinuierliches Bergaufschieben unserer Räder mühsam verdienen.
Schon der erste Blick in den ganz aktuell erschienenen (10. komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage) Städtereiseführer „Wien“ von Annette Krus-Bonazza aus dem Michael Müller Verlag zeigt, dass sich in den letzten 30 Jahren eine Menge in Wien verändert hat. Die neun vorgeschlagenen Touren durch die unterschiedlichen Bezirke von Wien sind allesamt ausgesprochen abwechslungsreich und gleichzeitig sehr informativ gestaltet. Dank dieser präsentierten Spaziergänge kann man sowohl äußerst kompakt innerhalb kurzer Zeit die bekanntesten Highlights von Wien erkunden als auch immer wieder kleinere und größere Überraschungen erleben und quasi in einen „Besichtigungsflow“ gleiten, in dem man sich sehr ausführlich in einigen Bezirken oder auch bei einigen Sehenswürdigkeiten aufhalten kann.
Unabhängig, ob man eher (kunst-) geschichtliche, naturwissenschaftliche, kulturelle, musikalische oder auch sportliche Vorlieben pflegt, wird sich jede/r dank dieses Reiseführers ihre/seine ganz persönlichen Erkundungstouren problemlos und zügig erstellen können.
Zudem kommen alle Familien mit jüngeren und älteren Kindern voll auf ihre Kosten, werden doch zahlreiche Ausflugstipps und Sehenswürdigkeiten speziell für Kinder vorgeschlagen. Dem Kapitel für den Nachwuchs schließt sich nahtlos eine Doppelseite an, welche unter der Rubrik „Wien (fast) umsonst“ unzählige Vorschläge macht, wie man Wien sehr authentisch – und dazu noch vollkommen kostenlos – erleben kann.
Auch dieser Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag punktet mit seinem ausführlichem Hintergrundwissen und lässt die Leser sehr lebendig von Gründungsbeginn der Stadt bis zur aktuellen Zeit alle wichtigen geschichtlichen Stationen miterleben. Ebenso sind dem Thema „mobil in Wien“ bestens recherchierte Seiten gewidmet und uns als Fahrradliebhaber freut es besonders, dass sogar zahlreiche empfehlenswerte Radverleihgeschäfte aufgeführt sind. Die mannigfachen Besichtigungs- und Tourenvorschläge in Wien, ebenso wie im Wiener Umland, werden durch einen ausgiebigen kulinarischen Ein- und Überblick, Empfehlungen von Hotels und Restaurants in allen Preiskategorien sowie allgemeinen reisepraktischen Informationen von A bis Z abgerundet.
Wer immer eine kürzere oder längere Städtereise nach Wien plant, dem sei dieser Reiseführer ganz besonders an das Herz gelegt, bietet er doch gleichzeitig so kompakt, aber auch mit solch einem fulminant breitgefächertem Hintergrundwissen, alles Wichtige zu Wien, dass man getrost auf das mühsame und zeitraubende Recherchieren im Internet vieler kleiner Einzelinformationen zu Sehenswürdigkeiten verzichten kann.
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