Schwaketenbad, Schlottern, Suchereien, Sensorausfälle, Spieleabend

Der heutige Dauerregen prädestinierte den Dienstag geradezu zu einem Schwimmbadbesuch und so fuhren wir heute zum Schwaketenbad in Konstanz, dem größten Freizeitbad am Bodensee. Schon beim Betreten des Schwaketenbads stellte unser Jüngerer entzückt fest: „Mama, das finde ich ja noch viel cooler als die Bodenseetherme!“

Herzlichen Dank an dieser Stelle sei noch einmal dem Pressesprecher der Konstanzer Bäder, Herrn Siebler, ausgesprochen, der mir auf meine schriftliche Anfrage vor einigen Wochen vorschlug, doch neben der Bodenseetherme gleich auch noch das Schwaketenbad auszutesten.

Wer sich über den ungewöhnlichen Namen wundert, mit dem ich zunächst auch gar nichts verband, dem sei gesagt, dass es nichts mit Silvesterraketen oder ähnlichen Geschossen zu tun hat, sondern das Bad schlicht und ergreifend an der sogenannten Schwaketenstraße in Konstanz gelegen ist.

Nachdem dieses Schwimmbad tragischerweise im Jahr 2015 einem Brand zum Opfer gefallen ist, wurde es komplett neu errichtet und ist seit 2022 wieder ganz neu eröffnet. Es ist nicht nur das größte Freizeitbad in der gesamten Bodenseeregion, sondern rangiert auch z.B. beim Michael Müller-Verlag-reiseführer als „Mein Tipp“, wenn man auf der Seite 38 lesen kann: „Das großzügig angelegte Bad mit zwei großen Rutschen [..], Warmbecken und Dampfsauna ist für die ganze Familie geeignet.“

Unsere Jungs hatten viel Freude mit dem Wasserballspielen, für das es sogar extra zwei Tore gibt, den großen Rutschen und auch besonders mit den vielen Schaumstoffmatten und -tieren, welche man sich nach Belieben nehmen kann. Bereits nach kurzer Zeit bemerkte ich plötzlich, dass sich am Handgelenk unseres Älteren kein Spindabsperrband mehr befand und wir suchten verzweifelt alles ab: in all unseren Badetaschen, in der Umkleidekabine, in den Duschen, auf den Böden, aber fanden weit und breit … nichts. Zwei jüngere Mädchen bekamen unsere Suchaktion mit und fragten, ob sie uns behilflich sein könnten.

Ich bejahte sehr dankbar und tatsächlich überreichten sie uns freudestrahlend wenige Minuten danach ein grünes Band, nach dem sie getaucht hatten, da es sich unter der Wasserkletterinsel befunden hatte. Ich war ein wenig aufgrund des Fundorts verwundert, hatte sich unser Älterer in diesem Bereich meines Wissens zuvor noch gar nicht aufgehalten, aber befestigte das Band erleichtert wieder an seinem Handgelenk.

Erst zwei Stunden später bei der obligatorischen Brotzeitpause kullerte mir plötzlich, als ich gerade nach den Äpfeln suchte, das vermisste grüne Bändchen entgegen, so dass wir peinlicherweise davor offenbar das falsche hatten, welches wir dann sofort dem Bademeister überreichten. Das Schwaketenbad ist übrigens eines der wenigen Bäder, in dem man – ich habe extra noch einmal die sehr freundlichen Bademeister gefragt – direkt auf den warmen Sitzbänken Brotzeit machen darf – selbstverständlich ohne zu krümeln. Und die Kinder dürfen sogar vom Beckenrand in das Kinderspaßbecken springen.

Nach dem Mittagessen nutzten sie dieses Becken allerdings nicht mehr, da beide Zwillinge unisono meinten: „Mama, das ist uns zu kalt.“ Die Wassertemperatur war für mich das einzige Manko dieses wirklich wunderbaren Familienbades. Als Eisschwimmerin bin ich natürlich deutlich kältere Temperaturen gewöhnt, aber es kommt hierbei ja nicht nur auf die Erwartungshaltung, sondern auch auf die Aufenthaltsdauer an. Wenn ich nach 10 Minuten Eisschwimmen im See bibbernd aus dem Wasser steige, kuschele ich mich danach sofort in meine warme Winterkleidung. Dagegen bin ich mit den Kindern stundenlang in diversen Familienbecken und schaue ihnen beim Ballspielen oder beim Rutschen zu. Und selbst wenn ich mich selbst durch zügiges Schwimmen bewegt habe, konnte ich das Schwimmen nicht so recht genießen, da ich am Dauerfrieren war.

Das Schlottern wurde einzig durch den Besuch des sehr schönen Dampfbades, welches Eukalyptus- und Thymianduft verströmte, aufgehalten. Selbst im Whirlpool begann ich nach einigen Minuten erneut mit dem Frieren. Die Jungs hatten in der Zeit jedoch noch große Freude an den verschiedenen Sprungbrettern und wagten schließlich beide auch zahlreiche Sprünge vom Dreimeterbrett.

Obwohl wir ein sehr gutes Dexcomfixierband für die Blutzuckersensoren gekauft haben, hielt der Blutzuckersensor unseres Jüngeren leider die vielen Sprünge vom Dreier nicht aus und ich musste einen neuen Blutzuckersensor stechen. Meine Mutter hatte sich, da sie ein leichtes Halskratzen verspürte, gewünscht, während unserer Schwimmbadzeit, lieber die Altstadt von Konstanz zu erkunden und anschließend wieder zu uns zu stoßen.

So genoss sie es, in den sehr bequemen Sesseln im Vorraum des Schwimmbades dem lustigen Treiben zuzusehen und Zeitung zu lesen, während unsere Jungs ihre Dreierpremierensprünge feierten. Neben dem Dampfbad gibt es auch noch vier Plätze in einer sehr hell und freundlich gestalteten Infrarotkabine, in der man für eine Zuzahlung von 3 Euro 20 Minuten wohlige Wärme genießen kann. Aus Zeitgründen haben wir dies nicht mehr getestet, es sah aber sehr einladend aus und es waren auch zu jeder Zeit immer noch Plätze frei gewesen.

Das Schwimmbad punktet insgesamt durch seine großzügige, helle und freundliche Atmosphäre, zudem ist es überall sehr sauber. Als einzigen Verbesserungsvorschlag würde ich mir noch ein wenig wärmeres Wasser wünschen. Dagegen ist es sehr angenehm, dass es so viele Familien-/Gruppenumkleiden gibt, dass auch heute in den Weihnachtsschulferien jede Familie noch spielend einen Platz in einer der Umkleiden fand.

Das heutige Wetter besserte sich auch in den Abendstunden nicht, so dass wir leider unseren geplanten spätabendlichen Christmas Garden-besuch auf der Insel Mainau aufgrund heftigen Sturms verschieben mussten. Dafür freuten sich die Kinder, dass meine Mutter und ich mit ihnen noch eine Runde Eldorado spielten, bei dem die Zwillinge im Team so haushoch gewannen, dass meine Mutter beim nächsten Spiel schon einmal einen Teamwechsel ankündigte …

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