Gerade in der Adventszeit kommt unser Zölisohn öfters traurig aus der Schule, wenn es z.B. beim Bastelvormittag in der Schule für alle seine Mitschülerinnen und -schüler Lebkuchen und Spekulatius gab, welche er aufgrund des Glutens nicht essen darf. Umso mehr freue ich mich, dass der Bestsellerautor sowie Bäcker- und Konditormeister Oliver Welling ein ganz spezielles Backbuch für die glutenfreie Weihnachtsbäckerei zusammengestellt hat, das den Namen “Glutenfreie Weihnachtsbackwelt” trägt.
Dieses Rezeptebuch richtet sich nicht nur an alle, welche glutenfrei backen wollen oder müssen, sondern zeichnet sich durch eine nie vorher gesehene Bandbreite an Rezepten aus ganz Europa, ja sogar unglaublicher Weise aus der ganzen Welt aus. So verspricht das Adjektiv „internationale“ im Titel nicht zu viel. Sind in diesem doch tatsächlich alle fünf Kontinente würdig vertreten.
Nachdem ich nun bereits einige Rezepte aus diesem Backbuch nachgebacken habe, kann ich voll und ganz bestätigen, dass alle vorgestellten Rezepte sehr gelingsicher sind. Scheinen bei einigen anderen Verlagen zahlreiche Rezeptvorschläge in Koch- und Backbücher Einzug erhalten zu haben, welche eher dem Reich der Fiktion und Fantasie als der Küchenrealität entsprechen, ist beim Regionalia Verlag, welcher seinen Sitz in Nordrhein-Westfalen hat, genau das Gegenteil der Fall.
Alle Rezepte, die ich in der diesjährigen Adventszeit nachgebacken habe, ließen sich reibungslos zubereiten. Zu Beginn empfand ich die Angabe z.B. des benötigten Eiweiß in Gramm statt der Stückzahl etwas befremdlich. Schlussendlich erreicht man aber mit diesen Grammangaben wirklich ein noch besseres Backergebnis, da das Einzelgewicht jedes Eis ja bekanntlich je nach der Eigröße einer sehr großen Schwankungsbreite ausgesetzt ist.
Ich weiß mittlerweile, dass die von uns verwendeten Bioeier in etwa ein 30 Gramm schweres Eiweiß enthalten, so dass ich z.B. für die in diesem tollen Rezeptbuch enthaltenen Mandelmakronen 3 Eier gebraucht habe.
Als einzigen kleinen Minuspunkt empfinde ich die Tatsche, dass das Backbuch nicht mit Fotos der einzelnen Backvorschläge illustriert ist, sondern nur jeweils schemenhafte Zeichnungen des jeweiligen Gebäcks bietet. Dies setzt zwar vielleicht auf diese Weise weniger Bäckerinnen und Bäcker unter den Perfektionsdruck, dass ihre Plätzchen genau den abgebildeten Keksen im Rezeptebuch entsprechen sollen, dennoch fände ich es noch ansprechender, wenn auf der linken Seite ein Foto von den jeweiligen Plätzchen abgebildet werden würde. Wer immer Fotos dazu wünscht, findet aber auf alle Fälle eine große Auswahl in der Facebookgruppe von Oliver Welling.
Da könnte ich ja sehr gerne mit dem Verlag kooperieren und mich durch alle Rezepte durchbacken und die jeweiligen Fotos davon beisteuern… Der Anfang sei schon einmal mit diesen Mandelmakronen gemacht. Da ich allerdings momentan eher mit der Organisation des Begräbnis meines lieben Vaters, der Beantwortung der überwältigend großen Anzahl an Trauerpost und unserem Spanischaustauschschüler beschäftigt bin, werden die Mandelmakronen beim nächsten Mal sicher auch optisch noch deutlich schöner. Ich habe mir beim diesjährigen Backen die Verwendung einer Lochtülle gespart. Dafür habe ich das Backblech, sowie es im Buch geschrieben ist, zum ersten Mal mit drei statt mit der üblichen einfachen Lage an Backpapier ausgestattet, was tatsächlich zur beabsichtigten Folge hatte, dass die Makronenunterseite hell blieb.
Dieses Weihnachtsbackbuch ist bei weitem nicht nu für alle interessant, die an einer glutenfreien, genussvollen Ernährung interessiert sind, sondern ebenso für alle Back- und Weihnachtsbegeisterten, welche ein einzigartiges Buch zum Schmökern wie auch als umfangreiche inspirierende Rezeptquelle suchen, dank dem sie immer wieder neue Plätzchensorten für Familie und Freunde zum Selbstgenießen oder auch zum Verschenken problemlos und mit Freude zubereiten können.
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