Liebe Tine, dank dir habe ich schon mehr Bücher aus dem Narayana Verlag in meinem Besitz als ich dachte. Hat mir doch das Buch „How not to die“, das du mir an einem Weihnachtsfest der letzten Jahre geschenkt hast, große Freude bereitet und nehme ich dieses sehr gerne auch immer wieder zwischendurch regelmäßig in die Hand. Bei dem Titel „Nie wieder Diabetes“ dachte ich zunächst: „Das ist ja nun leider ein leeres Versprechen und alles andere als ein seriöser Titel.“ Bei näherem Hinsehen dieses Buches überzeugt allerdings der Ansatz der beiden Autoren, die selbst – genau wie unsere mittlerweile neunjährigen Zwillingssöhne – Typ 1 Diabetes haben, in vieler Hinsicht.
Selbstverständlich bedeutet es für Kinder und Erwachsene mit dieser chronischen Autoimmunstoffwechselerkrankung nicht, dass sie nach der Lektüre dieses Buches nicht mehr insulinpflichtig sind, aber die dort verbreiteten und wissenschaftlich fundierten Theorien helfen die vielgefürchteten Achterbahnfahrten bei den Blutzuckerwerten zu eliminieren oder wenigstens auf ein deutlich kleineres Maß zu minimieren. Einige der in diesem Buch vorgestellten Ratschläge werden mit Sicherheit wesentlich einfacher und konsequenter von erwachsenen Diabetikern als von betroffenen Kindern eingehalten werden, aber ich bin überzeugt, dass die Methode des promovieren Biologen Cyrus Khambatta sowie des Ökotrophologen Robby Barbaro jeder/m Diabetesbetroffenen auf vielfältige Weise helfen kann.
Der Grundsatz der beiden basiert auf der „dauerhaften Umkehrung der Insulinresistenz“ und betont, dass eine – zur Zeit in einigen Diabetikerkreisen so gehypte ketogene Ernährung – also kohlehydratarm und fettreich – zwar kurzfristig die Blutzuckerwerte verbessert, langfristig jedoch das Risiko für chronische Krankheiten wie Bluthochdruck, Fettleber oder auch für diverse Krebsarten mit dieser Ernährungsform steigt. Sehr motivationssteigernd wirken nach den ausführlichen und wissenschaftlich gut belegten theoretischen Ausführungen die Erfahrungsberichte von Betroffenen, welche dank des vorgestellten ganzheitlichen Programms deutlich mehr Lebensqualität und Gesundheit gewonnen haben. Leicht umsetzbare Rezepte, wertvolle Tipps für das Sporttraining und Ausführungen zu meinem ausgesprochen geschätzten Intervallfasten runden das Ganze ab.
Nach der Lektüre dieses Werkes denke ich, dass der Titel „Nie wieder Diabetes“ keiner Hybris der Autoren entspringt, sondern hauptsächlich die Wahrheit verkündet, zumindest, was die Insulinresistenz bei Typ 2 Diabetes, Prä- und Schwangerschaftsdiabetes betrifft, welche durch das Befolgen des Programms komplett vermieden werden können. So versprechen die Autoren auf der Seite 9 dieses ausgesprochen hilfreichen Buchs: „Ihre Insulinresistenz wird deutlich abnehmen oder vielleicht sogar völlig verschwinden – jetzt gleich und für den Rest Ihres Lebens. […] In vielen Diabetesbüchern steht nur, wie Sie Ihre Blutzuckerwerte senken können. Durch die Empfehlungen in diesem Buch wird Ihr Diabetes sich drastisch bessern […] und zwar dauerhaft.“ Diese Ansage wirkt absolut glaubwürdig, wenn man sich an die im Buch dargestellten Grundsätze der vollwertigen, pflanzlichen Ernährung, des intermittierenden Fastens, der täglichen Bewegung und des Konzepts der sogenannten „Entscheidungsbäume“ hält. Das Programm erscheint mir äußerst stimmig und die Autoren geben auch sehr ehrlich an, was man diesem Konzept erreichen kann und was nicht.
Etwas differenzierter müsste man es tatsächlich bei Typ 1 Diabetes, einem absoluten Insulinmangel, sehen. Aber auch hier sagen die beiden Autoren sehr aufrichtig auf der Seite 13, was ein Typ 1 Diabetiker mit der „Nie wieder Diabetesmethode“ erreichen kann. „Wir wollen Ihr Kohlenhydrat-Insulin-Verhältnis erhöhen, Ihre Insulinsensitivität optimieren und dafür sorgen, dass Ihr Blutzucker möglichst gut einstellbar wird. Außerdem wollen wir häufigen Diabeteskomplikationen wie Herz-Kreislauferkrankungen, Neuropathie […] und Niereninsuffizienz vorbeugen.“ Als einzigen Kritikpunkt an diesem sehr nützlichen Buch habe ich anzumerken, dass ich es bei dem Titel besser fände, wenn man den Typ 1Diabetes aus der Titelangabe in diesem Kontext streichen würde oder stattdessen besser schreibt: die revolutionäre Methode für einen möglichst gut dauerhaft eingestellten Blutzucker.
Ansonsten kann ich dieses Buch nur uneingeschränkt empfehlen. Alle paar Tage jubele ich übrigens auch unseren Söhnen immer wieder statt des üblichen Porridge zum Frühstück das im Buch vorgestellte „Cyrus‘ Quinoa-Special“ unter, allerdings häufig noch mit etwas Schokolade versüßt. Und auch die im Buch präsentierte Süßkartoffelkürbissuppe fand in der Familie großen Anklang.
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