Wochenlang wurden wir mit milden Temperaturen auch an den Wochenenden verwöhnt und jetzt an unserem Samstag, den ich schon lange im Voraus mit einer sehr lieben Freundin aus der Oberpfalz vereinbart hatte, gab es den Wetterumschwung. Davon ließen wir uns aber nicht abhalten, die oberpfälzische Regierungshauptstadt zu erkunden.
Aufgrund von Baustellen und einem Unfall benötigten wir knappe zwei Stunden Autofahrt, erreichten Regensburg aber sogar noch vor dem Einsetzen des Regens. Allerdings stellte ich wieder einmal mehr fest, dass ich mir keinen heimlichen Liebhaber zulegen oder sonst irgendwelche geheimen Aktion durchführen sollte, bleibe ich doch wirklich an keinem Ort im In- oder Ausland unentdeckt…
Als wir uns gerade mit Sack und Pack und insgesamt vier Kindern im Schlepptau in das mittelalterliche Zentrum von Regensburg aufmachten, vernahm ich plötzlich eine Stimme, die meinen Namen rief. Als ich mich umdrehte, entdeckte ich eine sehr liebe Kollegin, welche ebenfalls angestrengt auf dem sehr vollen Parkplatz eine freie Stelle suchte. Auch wenn wir es leider aus Zeitgründen noch nie geschafft haben, einen Kaffee zusammen zu trinken und ausgiebiger zu ratschen, stellten wir einmal mehr fest, dass wir uns sehr gerne mögen und wünschten uns gegenseitig noch ein schönes Wochenende bis zum montäglichen Wiedersehen in der Schule.
Begleitet von hungrigen Zwischenrufen der Kinder (welche dank eines stärkenden Müsliriegels) immerhin den Weg zur steinernen Brücke noch schafften, führte uns der Weg relativ rasch in ein sehr schönes italienisches Restaurant, in dem meine Freundin bereits zu Studienzeiten essen war und das glücklicherweise auch glutenfreie Nudeln mit vielen verschiedenen Soßen anbietet.
Dank Julias großem Wissen in Kombination mit dem herrlichen, frisch erschienenem Reiseführer vom Michael Müller Verlag, konnten wir viel Geschichtliches über die Steinerne Brücke, eines der Wahrzeichen von Regensburg lernen. Der Besuch beim Bruckmandl verbunden mit Julias sehr schöner Erzählung durfte natürlich auch nicht fehlen, bevor die hungrigen Mäuler gestopft wurden.
Sehr positiv fiel uns in dem Restaurant „Pam Pam“ in Regensburgs Zentrum auf, dass sich die Restaurantküche wirklich gut mit dem Kontaminationsrisiko bei Zöliakiepatienten auskennt und selbstverständlich auch den Parmesan in einem abgepackten Schüsselchen dazu servierte.
Aufgrund des starken Regens verkürzten wir unser Outdoorprogramm auf ein Minimum, statteten aber natürlich einem weiteren Wahrzeichen dieser schönen Stadt, dem gotischen Dom, einen Besuch ab, welcher tatsächlich die einzige Kirche im französischen Stil östlich des Rheins und laut unserem wunderbaren Reiseführer doch deutlich kleiner als der Kölner Dom ist: „St. Peter würde fast in das Querschiff des Kölner Doms passen: Länge innen 85,40 m, Breite im Querschiff 34, 80 m, Höhe des Mittelschiffs 31,85m. (S. 47)“
Und am Domplatz fühlten wir uns sehr an unseren diesjährigen Augusttag in Ajaccio erinnert, befindet sich dort doch auch die Residenz, in der sogar Napoleon mit seinen Truppen zwei Tag lang residierte…
In der Regensburger Altstadt stößt man immer wieder auf eindrucksvolle mittelalterliche Bauten wie z.B. auch den Baumburger Turm, der einer der schönsten Geschlechtertürme der Stadt ist. Und als Lateinlehrerin wollte ich den Kindern natürlich wenigstens einen Bau aus der Römerzeit noch zeigen – liebe Julia, ganz lieben Dank, dass du uns trotz der großen Nässe noch dorthin begleitet hast- , nämlich die Porta Praetoria, welche unser Reiseführer mit folgenden Worten gebührend würdigt: „Die Porta Praetoria, das Nordtor des Römerlagers Castra Regina, ist neben der Porta Nigra in Trier das einzige erhaltene römische Tor in Deutschland und das größte aufrecht stehende Denkmal in Bayern überhaupt.“ (S. 28).
Um keine Erkältungen bei den Kindern zu riskieren, begaben wir uns anschließend ins Trockene und erfreuten uns an der wirklich ausgesprochen umfangreichen und sehr kinderfreundlichen Dauerausstellung im Haus der bayerischen Geschichte, das erst im Jahr 2019 eröffnet wurde.
Auch dieses Museum ist selbstverständlich bereits in dem neuen Reiseführer vom Michael Müller Verlag vertreten und sehr treffend beschrieben. In diesem Museum kann man mindestens zwei bis drei Stunden verbringen. Es gibt für Kinder nicht nur zahlreiche Mitmachstationen, wo sie z.B. die Bavaria wieder richtig zusammenbauen oder sich als König verkleiden können,
sondern auch eine sehr interessante Ralley, welche zu jedem Ausstellungsraum für die Kinder eine Frage bereithält und welche jedes Kind zusammen mit einem kleinen Päckchen Buntstifte am Eingang geschenkt bekommt.
Dies wird bestimmt nicht unser letzter Regensburgbesuch sein, gell liebe Julia…Und in der Zwischenzeit können wir uns in aller Ruhe durch den gesamten Reiseführer lesen, gibt es doch wenig Schöneres als noch einmal alles nachzulesen oder ansprechende Fotos von Orten zu sehen, welche man bereits besichtigt hat oder welche nächstes Mal – bei hoffentlich besserem Wetter – bestaunt werden sollen…
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