Unser heutiger Vormittag verging mit wenig Spektakulärem, dafür Nötigem wie Einkaufen, Spielen und Mittagessenkochen. Auch eine Apotheke suchten wir heute auf, ausnahmsweise nicht für die Jungs, hat der Stress bei mir leider mal wieder einen sehr schmerzhaften Lippenherpes entstehen lassen…
Nach getaner Arbeit konnten wir dann nachmittags endlich nach Ribnitz-Damgarten starten. Dabei war uns, liebe Michaela, kein Umweg für dich zu weit. Und wir sind extra die 15 Kilometer längere Strecke gefahren, um auf der Hinfahrt nach Wiek (nicht das Wiek bei Amrum, sondern das weniger bekannte Wiek auf dem Darßland) zu kommen. Dabei haben wir natürlich nicht nur ganz fest an dich, deine liebe Mama und deinen so fürsorglichen Papa gedacht, sondern haben alle erdenklichen Geschäfte aufgesucht, um deinen Wunsch nach Kugelschreibern mit der Aufschrift “Wiek” zu erfüllen. Was so profan klingt, ließ sich leider auch mit dem besten Willen und dem größtmöglichem Einsatz nicht realisieren. Wir haben aber viel Herzblut in eine möglichst gute Alternative gesteckt und hoffen sehr, dass diese Erinnerungsstücke dich und deine Mama auch erfreuen werden…
Besichtigungsmäßig schien den Zwillingen noch unsere gestrige Stadttour in den Knochen zu stecken, so dass ich meine liebe Mühe hatte, sie wenigstens noch für einige Attraktionen der wunderschönen Halbinsel Fischland-Darß-Zingst zu motivieren.
So beließ ich es bei einem wirklich kurzen Rundgang in Wiek, bevor wir in Wustrow Halt machten und direkt die Abfahrt eines so traditionellen Zeesbootes erleben durften.
Die Besichtigung der neugotischen Kirche (der Kirchturm, den man sogar besteigen könnte, ist im Hintergrund des Fotos zu sehen) von Wustrow ersparte ich ihnen…
…dafür warfen wir noch einen kurzen Blick in die nahegelegene Kunstscheune Barnstorf.
Bei der Ankunft im Zentrum von Ribnitz-Damgarten streikten die Jungs dann vollends und beschallten lieber mit lauter Kindermusik die Hauptstraße als sich einen Meter nach draußen zu bewegen, immerhin bekamen wir den Bernsteinfischerbrunnen zu Gesicht…
…sowie das Bernsteinmuseum, dreht sich in Ribnitz-Damgarten doch alles um den honigfarbenen Stein.
Steht das Schwimmengehen bei den Zwillingen immer auf der Beliebtheitsskala ganz oben, ist es für mich tatsächlich mit zwei Insulinpumpenkinder immer alles andere als entspannend. Muss ich nicht nur beim Packen der Badesachen darauf achten, dass ich ja genügend Ersatzpumpengurte, Ersatzsensoren und Katheter, etc. dabei habe, sondern brauchen die Jungs dann auch im Schwimmbad einige Geduld, bis ich alle Katheter und Sensoren abgesteckt und verklebt habe.
Die Boddentherme sind ein familiäres Bad, dem es erstaunlich gut gelungen ist, auf engstem Raum alles, was Kinderherzen (zumindest die nicht so anspruchsvollen) höher schlagen lässt, zu integrieren. So gibt es sowohl ein Wellenbecken als auch einen Strömungskanal sowie eine Rutsche – alles in Miniaturausgabe. Es ist das einzige Schwimmbad, das ich kenne, von dessen Schwimmerbecken man die Kinder sowohl beim Rutschen als auch im Wellenbad immer im Blick hat, was der kleinen Größe des jeweiligen Schwimmbecken zu verdanken ist und was bei hohem Publikumsverkehr natürlich gleichzeitig zum Nachteil gereichen kann, da man dann leicht blaue Flecken vom kräftigen Beinschlag des Nachbarschwimmers riskiert… Diese Probleme hatten wir heute kaum, dafür hatten wir -wie leider bei jedem Schwimmbadbesuch- mit sich unaufhaltsam ablösenden Blutzuckersensoren im Abstand von einer Stunde bei beiden Jungs zu tun und das, obwohl ich sie wirklich so hervorragend abgeklebt hatte..
Immerhin suchten wir uns zum Neustechen der ärgerlicherweise einige Tage zu früh rausgegangenen Blutzuckersensoren eine lauschige Stelle aus, von der wir anschließend noch den Sonnenuntergang (der hier an der Ostsee immer erst nach 22.00 Uhr stattfindet) beobachten konnten.
Immer wieder erschreckend, wieviel unvermeidbarer Müll beim Stechen zweier neuer Blutzuckersensoren entsteht…
Auf dem Rückweg besuchten wir nicht nur das Rostocker Tor, welches das einzig erhaltene von ursprünglich fünf mittelalterlichen Stadttoren ist…
… sondern versuchten uns auch, an dem Messen des Reifendrucks, leider erfolglos. Auch die Tankwartin (gibt es diese Form?) konnte uns auf Nachfragen leider nicht weiterhelfen, so werden wir unser Glück morgen nochmals bei einer anderen Tankstelle versuchen, wo wir uns vielleicht auch gleich einen neu bestellten Außenspiegel (gesetzt, er wird morgen geliefert…) einbauen lassen können…
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