Es gibt Tage, an denen ich die Zöliakie gepaart mit der Typ 1-Diabeteserkrankung unserer Söhne bereits am frühen Mogen verfluche. Und wenn dies dann noch ein Sonntag, ja sogar der Muttertag ist, um so mehr…
Ich bin sowieso schon bei jeder gemeinsamen Familienmahlzeit, an der ich nicht ausschließlich glutenfreies Essen für alle serviere, aufgrund der potentiellen Kontaminationen angespannt.
Während ich so gut wie jeden Tag ein glutenfreies Mittagessen für alle koche, bereite ich am Morgen ein “Hybridfrühstück” zu, da gerade unser Älterer (Nicht-zöli) nach Aussagen der Kinderdiabetologen nicht ausschließlich glutenfrei essen soll, da viele glutenfreie Produkte, welche aus Reis- und Maismehl bestehen, die Blutzuckerwerte leider in ungewöhnte Höhen schießen lassen.
So hatte sich unser Älterer gerade seine Honigsemmel schmecken lassen und wusste nicht so recht etwas mit sich anzufangen, während alle anderen noch mit dem Essen beschäftigt waren. Da pustete er plötzlich kräftig in seinen Teller, dass die Semmelbrösel nur so in alle Richtungen, natürlich auch zu seinem direkt danebensitzenden Zölizwillingsbruder, flogen.
Ich bin mir bewusst, dass er dies in keiner Weise böswillig, sondern einfach nur vollkommen gedankenlos gemacht hat. Jedoch ist mir in dieser Situation wirklich der Kragen geplatzt. Verteilt er doch munter überall das Gluten, während ich bei jeder Mahlzeit penibelst genau darauf achte, dass sich in das Essen unseres Zölis auch nicht die geringste Spur von Gluten reinschleicht.
Zusätzlich zu dem großen Ärger über diese gedankenlose Aktion, all den üblichen Haushaltspflichten und den Unterrichtsvorbereitungen für die kommende Woche wurde anschließend nicht nur wieder sehr harmonisch miteinander gespielt, sondern ich wurde sogar mit Muttertagspräsenten bedacht.
Dabei musste ich sehr schmunzeln, als die Jungs mir stolz ihre selbst gestalteten Pflanzenhängetöpchen mit jeweils einem kleinen Kaktus überreichten. Ich hoffe sehr, dass diese beiden Kakteen nicht meine Persönlichkeitsstruktur widerspiegeln sollen. Auch wenn ich bei meinem Wutanfall anlässlich der morgendlichen Bröselpustaktion wirklich alle Stacheln ausgefahren habe…
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