
„Fête de la bière“, „festa della birra“, um nur Beispiele aus zwei Sprachen zu bringen, in denen das berühmteste Volksfest der Welt sogar einen eigenen Namen in der jeweiligen Landessprache bekommen hat. Und dieses Fest ist mit durchschnittlich 6 Millionen Besucher mit einem stetigen Aufwärtstrend tatsächlich ein absoluter Magnet sowohl für Einheimische als auch für alle Touristen von nah und fern. Was liegt da näher, als dass einer der von mir am meisten geschätzten Verlag mit Sitz in München dem Oktoberfest einen eigenen Band widmet?

So kann man in dem neu erschienenen Werk „Oktoberfest“ von Franz Kotteder aus dem Callwey-Verlag auf über 220 Seiten nicht nur in zahlreichen farbprächtigen Aufnahmen rund um die Wiesn, wie sie die Münchner bezeichnen, schwelgen, sondern sich zudem eine Menge an äußerst interessantem Hintergrundwissen anlesen. Mit diesem Werk wird man in alle Geheimnisse des so beliebten Volksfestes eingeweiht. Nach einem groben Überblick und einem Lageplan aller Bierzelte auf der Theresienwiese werden nicht nur alle Zelte einzeln vorgestellt, sondern es wird zudem auch ausführlich alles Erdenkliche zur Wiesn-Musik, Tracht, den zahlreichen Buden und Ständen sowie sogar Alternativen zur Wiesn präsentiert.

Zudem macht ein kleines Bayerisch-ABC die Leserschaft mit diesem sympathischen südbayerischen Dialekt vertraut, wenn man dort z.B. erfährt, was man sich unter einem „Baaz“, „Goasslschnoizer“ oder auch einem „Noagel“ vorzustellen hat. Am Schluss der Werks erheitern und erfreuen Ausführungen zu dem Oberthema „Welcher Zelttyp bist du?“ die Leserinnen und Leser ebenso zuverlässig wie das Rezepteregister, dank dem man auf einem Blick alle im Buch vorgestellten Rezepte findet. Zwangsläufig findet sich unter diesen eine große Anzahl an Fleischgerichten, aber es gibt auch immer wieder vegetarische und sogar vegane Varianten.

So findet man z.B. nach einer umfassenden Vorstellung des ältesten und irgendwie münchnerischsten Bierzelts, dem Schottenhammel, ein Rezept für einen köstlichen Kaiserschmarrn mit Preiselbeeren und Apfelkompott. Nach der Vorstellung der Münchner Stuben, welche wohl trotz des Namens noch nicht einmal allen Münchnerinnen und Münchnern ein Begriff sein dürften, kann man Bio-Kaspressknödel selbst zubereiten und in dem Kapitel zum Paulaner Festzelt findet sich sogar ein Rezept für eine vegane Currywurst.

Dieses Werk erfreut jede/n im heimischen Buchregal und lässt jedes Jahr auf’s Neue die Vorfreude auf das Oktoberfest, das anderes als sein Name vermuten lässt hauptsächlich in der zweiten Septemberhälfte stattfindet, bereits im Vorfeld deutlich steigen. Außerdem eignet es sich wunderbar als Mitbringsel, übrigens auch für alle Schülerinnen und Schüler, welche auf der Suche nach einem passenden Gastgeschenk für ihre Austauschfamilie sind, besticht es doch allein schon aufgrund der sehr hochwertigen Haptik und traumhaft schönen Bildern und Impressionen rund um das Oktoberfest, die oft auch aus eher ungewöhnlicheren Perspektiven aufgenommen.

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