Musik, insbesondere auch klassische Musik, begleitete mich dank meiner Eltern, im Besonderen dank meiner Mutter, deren Eltern beide begnadete Pianisten waren, seit Kindesbeinen durch das Leben. Auch wenn es meine Mutter (und mich) jahrelang viele Nerven kostete, dass ich dauerhaft beim Klavierunterricht bleibe – was mir leider bei unserer mittleren Tochter nicht geglückt ist – , bin ich bereits als junge Erwachsene ausgesprochen der großen Geduld und Konsequenz meiner Mutter dankbar gewesen, dass ich mich nun jederzeit das Klavier setzen kann und moderne, aber auch klassische Stücke spielen kann.
Die Jugendmusikschule Gräfelfing, an der ich bis zu meinem Abitur den Klavierunterricht genießen durfte, veranstaltete mehrmals im Jahr abendfüllende Schülerkonzerte, in denen immer wieder auch Stücke aus bekannten Operetten, Opern, Musicals oder Märchen aufgeführt wurden.
Mit dem sinfonischen Märchen „Peter und der Wolf“ trat ich bereits in der musikalischen Früherziehung in Berührung. Damals musste die Musiklehrerin uns allerdings noch alle Instrumente der zugehörigen Figuren – soweit vorhanden – selbst vorspielen und wir hatten keine so schönen Bilder zu der Geschichte dazu. Dank dem sehr bekannten und seit Jahren tätigem Autoren-/Illustratorenteam Simsa/Brix ist das Buch zu „Peter und der Wolf“, das ich damals in seiner ersten Auflage bereits unserer mittlerweile erwachsenen größten Tochter vorgelesen und vorgespielt habe, nun mehr bereits in der 15. Auflage erschienen und ich bin mir sicher, dass ich unseren Enkeln dann aus der 30. Auflage daraus vorlesen kann.
Das Buch ist absolut zeitlos und erzählt so liebevoll mit ausgesprochen ansprechenden Bildern zu der Geschichte auf jeder Doppelseite von dem bekannten sinfonischen Märchen, dass man gar nicht oft genug zu diesem Buch greifen kann. Zudem bietet es auch eine höchst wertvolle musikalische Vertonung von „Peter und der Wolf“, enthält es doch auf einer separaten CD nicht nur die gesamte Musik von diesem Märchen – auf höchstem Niveau gespielt von dem renommierten Orchesterverein „Camerata Wien“ -, sondern lernt man dank des Erzählers und der verschiedenen ausführlich vorgestellten Instrumente auch eine Menge über die musiktheoretischen Grundlagen.
Vollkommen zu Recht begleitet dieses Buch sehr viele Grundschülerinnen und -schüler, welche sich in der dritten oder auch vierten Klasse mit diesem wunderbaren sinfonischem Märchen beschäftigen. Ich würde tatsächlich die Anschaffung einiger Bücher aus dieser Klassikreihe als quasi verpflichtend für alle Grundschullehrer- und -lehrerinnen, welche Musik unterrichten, festlegen. Zusammen z.B. mit einer Ausgabe des „Nussknacker“ aus derselben Verlagsreihe wäre dies z.B. auch ein wunderbares Geschenk zum bestandenen Staatsexamen für jede/n Studentin/-en des Grundschullehramts.
Ja nach Alter, Durchhaltevermögen und Interesse des Kindes kann man das Buch selbstverständlich in einem Schwung durchlesen. Es lässt sich jedoch ebenso gut, im Unterricht wie auch zu Hause beim Vorlesen oder aber auch natürlich beim Selbstlesen – in beliebig viele Häppchen aufteilen. Unsere Zwillinge lieben es z.B. auch sehr, wenn ich ihnen jeden Abend einige Seiten daraus vorlese und sie das jeweilig dazu gehörige Musikstück anhören lassen.
Eine bessere Vorbereitung für jede Musikprobe in der Schule als die Lektüre dieses Buches gibt es nicht. Beide unsere Söhne kamen mit einem strahlenden Einser in der „Peter und der Wolf“-Probe nach Hause. So mühselig ansonsten oft die Vorbereitung der Kinder auf die verschiedenen Proben in der Schule ist, so lustvoll ist das Lesen und Musikhören mit ihnen in dieser herrlichen Ausgabe von „Peter und der Wolf“.
In unseren Bücherregalen reihen sich Jahr für Jahr neue Titel aus dieser wundervollen Musikreihe ein. Und versuche ich ansonsten, mich mit dem Kauf aller Konsumgüter deutlichst zurückzuhalten, finde ich, dass man von den so inspirierend und stimmig aufgebauten Musikbüchern definitiv gar nicht genug haben kann…
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