Und auch mit diesem traditionellem Schokoladenbrotrezept verbinde ich sehr schöne und sehr traurige Erinnerungen. Gehört dieses Schokoladenbrot doch zu einem der Lieblingsplätzchen meiner allerlangjährigsten (bereits seit unglaublichen 38 Jahren) Freundin, an die ich bei jedem Bissen dieser Sorte immer denke und welche natürlich auch dieses Jahr wieder damit beschenkt werden wird…
Anderseits bereite ich dieses Schokoladenbrot auch öfters unter dem Jahr zu, da es sich grundsätzlich bei allen großer Beliebtheit erfreut. So hatte ich es auch für meinen Geburtstag im Juni vor 7 Jahren einige Tage vor der geplanten großen Feier vorgebacken und in Plätzchendosen im Keller gelagert. Just an dem Tag meiner eigentlichen Geburtstagsgfeier mit weit mehr als 50 geladenen Gästen, stellte ich plötzlich mit großem Schreck am Körper unseres damals zweijährigen Sohnes überall beängstigende blaue Flecken fest und fürchtete schon das Schlimmste, in Richtung einer Krebsmanifestation.
Mit dem Zwillingsbruder im Schlepptau, der sich nach einer Schwalbefahrt mit dem Papa kleine Verbrennungen am Tag zuvor zugezogen hatte, begab ich mich bangen Herzens am Vormittag eines Junisamstags in die Notfallpraxis. Selbst der dort diensthabende Arzt konnte meine onkologischen Sorgen nicht zerstreuen und schickte uns zur weiteren Abklärung in den dritten Orden. Nach stundenlangem Warten mit zwei Kleinkindern und einer gründlichen Untersuchung bestand die einzige gute Nachricht in der Erkenntnis, dass unser Älterer keine Krebserkrankung, aber dennoch eine andere, recht ernste Autoimmunerkrankung, die sogenannte ITP hat. Bei dieser zerstört der Körper so gut wie alle Thrombozyten und es besteht nicht nur ein akutes Risiko, dass bei einer Verletzung (welche bei Kleinkindern ja an der Tagesordnung steht) die Blutung nicht mehr zu stoppen ist, sondern die Gefahr einer Hirnblutung war unser ständiger Damoklesschwertbegleiter für die nächsten Wochen.
Als ich nach guten drei Wochen Krankenhausaufenthalt mit unserem Sohn endlich wieder nach Hause durfte, war die Anzahl der Thrombozyten in seinem Blut glücklicherweise wieder auf einem befriedigenden Stand, das Schokoladenbrot im Keller war jedoch leider nicht mehr genießbar. Während sich dieses im Winter im trockenen und kühlen Keller über viele Wochen problemlos hält, hatte die sommerliche Wärme und nicht vermeidbare Feuchtigkeit im Keller in der Zeit unseres stationären Krankenhausaufenthalts das Schokoladenbrot leider schimmlig werden lassen.
Das kann euch zur Adventszeit natürlich nicht passieren, allerdings backe ich seit diesem Vorfall sicherheitshalber das Schokoladenbrot immer als eine der letzten Sorten…
Zutaten:
250 g Butter
250 g Zucker
6 ganze Eier
250 g Zartbitterschokolade (möglichst gute Qualität)
250 g gemahlene Mandeln
100 g glutenfreies Mehl (z.B. Universalmehl glutenfrei von Alnavit)
200 g Zartbitterkuvertüre
Zubereitung:
Man stellt einen gerührten Mürbteig aus Butter, Zucker und Eiern (schaumig rühren) her. Zu diesem fügt man die Eier und die geschmolzene Schokolade sowie die Mandeln und das Mehl hinzu. Anschließend wird die Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gelegt und im vorgeheizten Backofen bei 170 -18o° Grad etwa 20 – 25 Minuten gebacken.
Noch heiß in gleichmäßige Streifen schneiden und erkaltet mit geschmolzener Kuvertüre bestreichen.
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