„Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, große Sorgen“. Während der ersten Lebensjahre unserer ältesten Tochter, die mittlerweile bereits stolze 20 Jahre alt ist, habe ich mit diesem Spruch recht wenig anfangen können. Empfand ich doch die Baby- und Kleinkindzeit als herausfordernd genug und die Geburt des ersten Kindes verbunden mit der völligen Aufgabe der Selbstbestimmtheit eine große Zäsur.
20 Jahre, 3 weitere Kinder, zwei Typ1-Diabetesmanifestationen und eine Zöliakie später, verbinde ich mit der oben zitierten Lebensweisheit deutlich mehr.Konnte ich während der ersten Lebensmonate der Zwillinge vor lauter Tandemstillen, Dauerwickeln und Babybespaßung oft noch nicht einmal in Ruhe auf die Toilette gehen, sind die Jungs nun mit neun Jahren deutlich selbständiger. Dieses Faktum verschafft mir jedoch nicht immer auch gleichzeitig mehr Freizeit. Wenn die Zwillinge gerade mit ihren Freunden bullerbümäßig im Wald spielen, wird die Idylle schnell unterbrochen von einem sturmklingenden Kind, das sich an diversen Körperteilen verletzt hat, der Meldung, dass der Katheter der Insulinpumpe rausgerissen ist oder auch dem Anruf des Klassenlehrers, der sich sehr rührend nach dem Gesundheitszustand unseres Jüngeren erkundigt, welcher – ob beabsichtigt oder versehentlich war nicht zu klären – einen missglückten Ellenbogencheck mit einer solchen Wucht ins Gesicht bekommen hat, dass er die ganze darauffolgende Stunde nur noch mit einem Kühlpack dem Unterricht folgen konnte und der Klassenlehrer sich tatsächlich schon sehr um ihn sorgte…
Es gibt jedenfalls zahlreiche Umstände, welche mich oft an einem aufwändigen Kochen hindern. Um so dankbarer bin ich, dass unsere Kinder auch mit sehr einfachen und dennoch gesunden Gerichten zufrieden sind. Da auch ich immer sehr dankbar für Koch- und Backanregungen, welche verhältnismäßig schnell gehen, bin, hoffe ich, dass die nachfolgenden Rezeptvorschläge auch gerne gelesen werden.
Anbei viel Vergnügen mit dem sehr facettenreich abwandelbaren Rezept der Ofenkartoffeln!
Ofenkartoffeln
- Kartoffeln in sehr guter (Bio)qualität waschen, schälen und – je nach Größe – vierteln.
- Mit reichlich sehr hochwertigem Olivenöl, Salz und Gewürzen (ich verwende sehr gerne entweder frischen Rosmarin und/oder Pizzagewürz oder auch eine Mischung aus Paprika- und Currypulver) gründlich vermischen.
- Anschließend alle Kartoffeln auf ein Blech geben und etwa 45 – 60 Minuten bei 175 °Grad im Ofen goldknusprig braten. Zwischendurch ein paar Mal wenden. Da ich möglichst die Entstehung von kanzerogenem Polyacrylamid vermeiden möchte, backe ich die Kartoffeln immer höchstens bei 175 ° Grad, in der Hoffnung, dass die Lebensmittelchemiker recht haben, wenn sie angeben, dass sich erst bei einer Temperatur > 180 ° Grad das schädliche Polyacrylamid bildet.
- Dazu gibt es – je nach Wunsch der Kinder – Ketchup oder auch einen Dip aus Magerquark, Sahne und frischen oder gefriergetrockneten Kräutern wie Schnittlauch und Petersilie.
Dank der in den Kartoffeln enthaltenen langkettigen Kohlenhydrate sättigt dieses Gericht nicht nur ziemlich lange, es lässt zudem auch in keiner Weise den Blutzuckerspiegel ansteigen.
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