
Murnau – diesen wunderschönen Ort in Oberbayern verbinde ich sofort mit zahlreichen M-Alliterationen wie: malerisch, Murnauer Moss – immerhin das größte zusammenhängende Moorgebiet Mitteleuropas, (Franz) Marc, (Gabriele) Münter und seit neuestem leider auch noch mit MRT-Untersuchung, ist mein linker Fuß doch leider so unwiederbringlich ruiniert, dass ich um eine schwierige Operation nicht herumkomme und im dortigen Krankenhaus nun auch eine weitere langwierige Untersuchung vor mir haben werde. Nun ist im Gmeiner-Verlag ganz aktuell der Krimi „Das Geheimnis von Murnau“ von Gretel Mayer erschienen.

Gleich zu Beginn besticht das von der Autorin gewählte Setting, das nicht nur mit Murnau im sogenannten „Blauen Land“ einen absoluten Kontrast zu einem grausamen Mord darstellt, sondern zugleich viel Geschichte mit sich trägt, da doch die Handlung genau vor 100 Jahren im Jahr 1925 spielt. Als Johann Reintaler auf bestialische Weise ermordet im Murnauer Moos aufgefunden wird, geraten zunächst der Wirt Sigi Kammleitner, welcher von dem Opfer hohe Spielschulden eintreiben wollte, aber auch die Schwester von Reintaler unter Verdacht, da diese offenbar den Gläubigern als „Pfand“ im Rahmen der großen Schulden versprochen worden war.

Besonders reizvoll wird es, als im Verlauf des Kriminalromans auch noch das Murnauer Russenhaus ins Spiel kommt, dem Gabriele Münter und Wassily Kandinsky zur Weltberühmtheit aufgrund der Erschaffung zahlreicher künstlerischer Meisterwerke verhalfen und zu dem ein Bezug zu dem Mord an Reintaler vermutet wird. Auf knapp 300 Seiten ist es Gretel Mayer hervorragend gelungen, immer wieder malerische Bilder des Blauen Landes als Gegenstück zu brutalen Mordereignissen und ihren Ermittlungen entgegenzusetzen. Dabei sticht stets die profunde geographische und historische Bewandertheit der Autorin hervor, welche jahrelang als Fremdsprachensekretärin, Übersetzerin und Buchhändlerin gearbeitet und München als Geburtsstadt hat.

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