
Bereits der so klangvolle Name der Kochbuchautorin lässt einem vor dem geistigen Auge bezaubernde Flamencotänzerinnen erscheinen, deren künstlerische Darbietungen man an einem lauen Sommer inmitten von Andalusien genießen kann, nachdem man sich durch köstliche andalusische Vor-, Haupt- und Nachspeisen geschlemmt hat. Dafür, dass man ganz viel von diesem Urlaubsgefühl auch mit in seinen Alltag mitnehmen kann, sorgt das aktuell im Gerstenberg-Verlag erschienene Werk „Die Küche von Andalusien“ von María José Sevilla.

Andalusien bietet mit acht völlig unterschiedlichen Provinzen eine ebenso große kulturelle und geographische Vielfalt an wie diese auch in gastronomischer Hinsicht in dem vorliegendem Kochbuch, das knapp 200 Seiten umfasst, zu finden ist. Die besondere Tapas-Kunst, welche es allen Genießern ermöglicht, eine unwahrscheinliche Bandbreite an kulinarischen Köstlichkeiten zu verkosten, ohne sich dabei komplett überfressen zu fühlen, hat in diesem Kochbuch ebenso umfangreich Einzug erhalten wie die so typische Paella oder aber auch ganz besondere Fisch- und Fleischgerichte. Dass Andalusien nicht nur die bevölkerungsreichste Region Spaniens ist, sondern zudem bis heute von den maurischen, christlichen und jüdischen Traditionen beeinflusst wird, schlägt sich auch in zahlreichen andalusischen Rezepten nieder.

Alle diese Rezepte eint eine absolute Gelingsicherheit und äußerst gute Nachvollziehbarkeit der Zubereitungsweise, was keineswegs verwunderlich ist, hat die Autorin doch aufgrund ihrer Kochbuch- und Fernsehautorintätigkeit auch ihre didaktischen Kompetenzen im Laufe der Jahre perfektioniert. Zudem ist es der australischen Fotografin dermaßen gut gelungen, die jeweiligen Gerichte in Szene zu setzen, dass man sich am liebsten sofort an deren Zubereitung machen würde.

Das Buch besticht nicht zuletzt durch äußerst reizvolle Landschaftsaufnahmen dieser so abwechslungsreichen Region wie auch durch viel Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Gerichten, ihren Ursprungsorten sowie der Vorstellung einzelner Landsleute, welche die unterschiedlichsten Nahrungsmittel in dieser sonnenverwöhnten Gegend anbauen. Gerade für alle Dessertliebhaber wie mich stellt das Kapitel „Für Naschkatzen“ im wahrsten Sinn des Wortes ein ganz besonderes Zuckerl dar, werden doch in diesem so grandiose Rezepte präsentiert wie z.B. Mandel-Aprikosen-Kekse – welche übrigens auch für alle Zöliakiepatienten aufgrund ihrer natürlichen Glutenfreiheit bestens geeignet und zudem noch ideal für eine Eiweißverwertung sind-, traditionelle würzige Weihnachtskekse oder aber auch ein cremiger Milchreis, der unter anderem mit einer Zimtstange aufgekocht wird, und vieles mehr.

Mit diesem Buch und seinen herausragenden Rezepten gelingt immer wieder eine kürzere oder längere Auszeit, in der man sich unter Andalusiens Sonne mit seinen ganz besonderen salzigen und süßen Gerichten hinwegträumen kann.

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