
Alt werden wollen die meisten, alt sein oder sich alt fühlen dagegen die wenigsten und unter ständigen Schmerzen zu leiden, wünscht sich keiner. Dennoch steigt mit zunehmendem Lebensalter die Wahrscheinlichkeit chronische Schmerzen zu haben, signifikant an, wovon ich leider seit Jahren ein leidvolles Lied singen kann. Auch wenn heute deutlich mehr Operationsmethoden bei den unterschiedlichsten Problemen zur Verfügung stehen, gibt es doch sehr viele unbehebbare Schmerzen.

Umso beruhigender und tröstlicher ist es in diesem Fall für alle Menschen mit chronischen Schmerzen, dass man sehr viel dagegen auch auf dem mentalen und praxiserprobten Weg leisten kann. Und so sollte das ganz aktuell im Goldegg erschienene Werk „Schmerzfrei“ von Tamara Hussendörfer in keiner (Hausarzt-)Praxis fehlen, ist es doch für ausnahmslos alle sehr hilfreich. So werden in diesem 300 Seiten umfassenden Werk ausgiebig alle möglichen Schmerzauslöser basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Studien dargestellt, bevor höchst anschaulich der Zusammenhang von dauerhaftem Stress und akutem Schmerz erklärt wird.

Nachdem man die Arbeitsweise unseres Großhirns als Steuer. und Regulierungszentrale in all seinen Besonderheiten verstanden hat, bekommt man sehr individuell viele verschiedene Strategien an die Hand, dem Schmerz positiv zu begegnen und sich diesem in keiner Weise ausgeliefert zu fühlen. Zudem lernt man die Bedeutung der körpereigenen Glückshormone als biochemische Botenstoffe kennen, welche bei weitem nicht nur durch den Verzehr von Schokolade und Co ausgeschüttet werden…

Auch Kapitel V und VI sind hervorragend strukturiert, liest man sich doch zunächst durch alle theoretischen Grundlagen, bevor man unter den Überschriften „Und nun? Was solltest du nicht tun?“ sowie „Und nun? Was kannst du tun?“ ganz praktische und leicht umzusetzende Ratschläge an die Hand bekommt. Bei allen Empfehlungen und Ratschlägen merkt man sofort, dass die Autorin aus einem riesengroßen Erfahrungsschatz schöpfen kann, arbeitet sie doch seit über 20 Jahren als Physiotherapeutin, Osteopathin und Heilpraktikerin und hat im Laufe der Jahre einen einzigartigen Ansatz entwickelt, wie es gelingt langfristig zu heilen oder zumindest die Schmerzen um ein Beträchtliches zu reduzieren.

Was kann es Positiveres und Sinnstiftenderes geben als ein Buch, nach dessen Lektüre und der praktischen Umsetzung der verschiedenen Ratschläge und Übungen der Schmerz eine deutlich weniger dominante Rolle als zuvor im eigenen Leben oder auch dem seiner Lieben spielt?

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