Steigenberger Sonnenhof, Schlemmerfrühstück, Sole(dampf)bad, Sebastian-Kneipp-Museum, Schlammerlebnis

Während München und Umgebung oft in unauflöslichem Dauernebel gerade auch im tristen November versinken, erwies die Sonne als Namensgeber des Steigenbergerhotels diesem wenigsten eine Zeitlang alle Ehre, als sie nach den ersten morgendlichen dichten Nebelstunden gnädig auf Bad Wörishofen und sein Umland schien. Aber auch bei dauertrübem Wetter kann man sich bestens im Hotelinneren beschäftigen.

So  erfreut der Wellnessbereich durch drei verschiedene Schwimmbecken, darunter einem Solebecken, das man wohl in wenigen Hotels in dieser Art – und sogar mit einer Gegenstromanlage –  finden wird. Und in der Saunalandschaft kann man ebenfalls einiges für die Gesunderhaltung oder auch der Rekonvaleszenz der Atemwege mithilfe des Soledampf- wie auch des ganz besonderen Microsaltnebelbads machen.

Bereits beim Betreten des Soledampfbades steigt einem unverzüglich ein höchst angenehmer Blutorangenduft in die Nase und man betreibt begleitet von wunderbar aromatischen Düften eine beste Gesundheitsprophylaxe in Bezug auf die oberen Atemwege.

Bei dem Aufenthalt in der trockenen Salzluft des Microsaltnebelbads ist das Besondere, dass sich die freien Salzpartikel über das gesamte Atemwegssystem verteilen und dort schleimlösend wirken. Alle 5 Minuten wird ein Solenebel in die Kabine geblasen, dessen Frequenz man je nach Wunsch auch durch das Drücken eines Knopfes noch selbst intensivieren kann.

Der Sonnenhof rangiert laut der Kategorisierung von dem in Kooperation mit dem Handelsblatt bereits im vierten Jahr in Folge herausgegebenem Werk als eines der besten „101 Hotels“. Solche Kategorisierungen sind trotz objektiver Maßstäbe ja dennoch immer etwas willkürlich. Aber das grandiose und überaus vielfältige Frühstücksbüffet erfüllt mit Sicherheit genauso wie die abendliche Restaurantvielfalt sowie die zeitlos eleganten Zimmer diesen Anspruch.

Im großen stilvollem Frühstückssaal lässt es sich mit einem wunderbaren Ausblick in die weitläufige Parkanlage und auf den dampfumwabertem Außenpool herrlich in den Tag starten. Dabei kann man sich nach Herzenslust an dem Frühstücksbüffet bedienen, das keinen Wunsch offenlässt. Der Frühstücksraum strahlt eine gediegene, klassisch-elegante Atmosphäre aus und man findet dort alle Altersgruppen vertreten.

Von dem verliebten jungen Pärchen über die kleineren und größeren klassischen Freundinnenwellnesswochenendgrüppchen bis hin zum gebrechlichen Rentnerpärchen, bei dem die Frau wohl schon seit über einem halben Jahrhundert ihrem Gatten täglich die Semmeln schmieren wird. Neben den Frühstücksklassikern inklusive einer großen Anzahl an frisch zubereiteten Eierspeisen findet man auch immer wieder Überraschungen, welche man nicht oft bei einem solchen Frühstücksbüffet offeriert bekommt.

Sei es, dass man sich mit der aufgestellten Kneippgetreidemühle selbst seinen Dinkel, Buchweizen oder Haferkorn in dem gewünschten Grad mahlen kann, sei es, dass man aus ganz besonderen süßen Bioaufstrichen wählen kann. Ebenso hat man die Möglichkeit, nach typisch norddeutscher Art mit verschiedenen Sorten von Heringssalaten und anderen herzhaften Köstlichkeiten in den Tag zu starten.

Zudem gibt es zahlreiche vegane Aufstriche und sogar ein köstliches Pflaumenkompott. Ein Highlight sind zudem mit Sicherheit auch die zahlreichen frisch gebackenen und kunstvoll drapierten verschiedenen Sorten an Natursauerteig(vollkorn)broten. Auch wenn ich tatsächlich sehr früh aufgestanden bin (hatte ich doch auch noch einen großen Schwung an Schulaufgaben zum Korrigieren im Gepäck), finde ich es wunderbar, dass das Frühstücksbüffet offenbar täglich bis um 11.30 Uhr angeboten wird. So könnte man bereits vor dem Frühstück seine Runden im Schwimmbad ziehen oder sich anderweitig sportlich ertüchtigen. Leider gibt es momentan aus Personalmangel nur unter der Woche ein vormittägliches Sportprogramm, so dass ich nicht in den Genuss von Wassergymnastik und Co. gekommen bin.

Noch eine kleine Anekdote am Rande: ausgesprochen sympathisch fand ich die Tatsche, dass der sehr erfahrene und liebenswürdige Rezeptionist, welcher mir am Tag zuvor nicht einfach den Schlüssel für den Fahrradschuppen ausgehändigt hatte, sondern es sich nicht nehmen ließ, trotz der großen Kälte mich nach draußen zu begleiten, um persönlich aufzusperren, am nächsten Morgen – seinem freien Tag (auf den er wegen der Vertretung für einen kranken Kollegen sowieso schon einen Tag länger warten musste)  von seiner ganzen Familie, einschließlich der Enkelkinder begleitet – just in dem Moment, in dem ich den Frühstückssaal betrat, ebenfalls dort erschien, um den Sonntag ganz besonders kulinarisch einzuleiten.

Das spricht doch tatsächlich für ein exzellentes Betriebsklima und den herausragenden Ruf der Küche, wenn der „Chef“, wie er gleich freudig von dem Frühstücksserviceteam begrüßt wurde, sogar an seinem freien Tag bereits am frühen Morgen seine Arbeitsstätte auch zum reinen Freizeitvergnügen aufsucht…

Das Steigenbergerhotel liegt direkt gegenüber dem herrlichen Kurpark von Bad Wörishofen, der nicht nur mit einem großzügigen Kneipptretbecken, einem Rosen- und Heilkräutergarten sowie zahlreichen Sitz- und Liegemöglichkeiten für große Abwechslung beim Spazierengehen sorgt, sondern zudem noch neben einer Voliere mit prächtigen Pfauen mit einem Barfußpfad für alle Sinne aufwartet, der stolze 1,5 km lang ist und auf dem Streckenverlauf vielfältige Stationen anbietet. Eine von diesen umfasst das Angebot des Schlammfußbades mit anschließender Fußwaschgelegenheit.

Die etwa 19.000 Einwohner zählende Stadt, welcher im Jahr 1920 das Bayerische Staatsministerium das Prädikat „Bad“ verliehen hat, ist hervorragend für kleinere und größere Wanderungen wie auch Radtouren geeignet, da es keine nennenswerten Steigungen hat. So kann man z.B. eine leichte Radtour rund um Bad Wörishofen unternehmen, bei der man an einigen kleinen malerischen Gemeinden und den allgegenwärtigen Kneippanlagen vorbeikommt.

Der bestens ausgeschilderte Rad- und Wanderweg führt unter anderem an der Mariengrotte und Schlingen vorbei. Schlingen war zur spätrömischen Zeit eine wichtige Station auf der Fernstraße von Bregenz über Kempten bis hin zur Provinzhauptstadt Augsburg. In dem Sebastian-Kneipp-Museum kann man ein Sesterz aus dem 2.Jahrhundert nach Christus bestaunen, welche erst vor wenigen Jahren bei Ausgrabungen in Schlingen gefunden wurde.

Als die Wirkungs- und Sterbestadt des berühmten Pfarrers Sebastian Kneipp verfügt die Kurstadt auch über ein recht sehenswertes Sebastian-Kneipp-Museum, in dem auch immer wieder Vorträge oder Filme zu dem Wirken und Schaffen dieses so beeindruckenden Manns angeboten werden. In einem dieser halbstündigen Filme lernt man so erhellende Sachen wie z.B., dass der Heublumenwickel das „Morphium der Naturmedizin“ sei oder aber auch, dass es nicht die Kälte ist, welche ihre heilende Kraft entfaltet, sondern die durch den Kältereiz vom Körper selbst wieder langsam produzierte Wärme, welche zum therapeutischen Effekt verhilft.

Zudem ist es andersherum bei jedem Saunagang, der ebenfalls das Immunsystem trainiert, ausgesprochen wichtig, für einen anschließenden Kältereiz zu sorgen, z.B. in Form eines Tauchbeckens, einer kalten Dusche oder auch mithilfe eines Abriebs mit Eiswürfeln, wie man sie auch im Wellnessbereich des Steigenbergerhotels vorfindet.

Nicht nur aufgrund der großen Nähe zu München bietet sich der Steigenberger Sonnenhof zu jeder Jahreszeit für eine kürzere oder längere Auszeit an. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Tages-Spa-angeboten zu wählen.

Vorteile:

  • Tägliches Spätaufsteherfrühstück bis um 11.30 Uhr, grandiose Speisenvielfalt
  • Drei Innenschwimmbecken (davon ein Solebecken) sowie ein Außenpool mit stimmungsvollem, knisterndem echtem Feuer
  • Öffnungszeiten des Schwimm- und Wellnessbereichs bis um 21.00 Uhr
  • Reizvolle Umgebung von Bad Wörishofen, auch hervorragend zum Wandern und Radfahren geeignet.
  • Große Nähe zu München oder aber auch zu Schloss Neuschwanstein und Ähnlichem

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