Betreibe ich ja seit Jahren das Eisschwimmen und assoziiere Kälte oft mit mehr Positivem als ein Großteil meiner Freundinnen und Freunde, kam bei mir doch noch nie der Wunsch einer Expedition durch Grönland auf. Diesen größten Wunsch hatte allerdings die in Rostock gebürtige Autorin Geertje Marquardt, die beruflich als Schnee-und Eiskünstlerin bereits die letzten 20 Jahre mit dieser eiskalten Materie Tag für Tag gearbeitet hat.
Als zweifache Mutter verwirklichte sich nun diese bemerkenswerte Frau mit Ende 40 ihren Lebenstraum und machte sich auf, das grönländische Inlandeis über 500 Kilometer lang auf ihren Skiern zu überqueren. Dass dies alles andere als einfach war, kann sich jede/r bestens vorstellen. Aber die Autorin schreibt so packend und bildhaft, dass man das Gefühl hat, dass man sie direkt auf die Expedition begleitet. Man zittert mit bei der Angst vor Begegnungen mit den Eisbären, man leidet bei grauenhaften Unwettern unfassbar mit und erschaudert selbst bei der Vorstellung einer so unmenschlichen Kälte.
Und man möchte die mutige Frau immer wieder aufmuntern, wann immer sie sich – mehr als verständlich – in einem mentalen Tief befindet. Ob sie ihren Lebenstraum verwirklichen konnte, ist in dem ganz aktuell in dem DuMont-Verlag erschienenen Memoir „Die Eisbrecherin – von meiner Expedition durch Grönland und dem Mut, seinem Traum zu folgen“ sehr packend zu lesen und zu erfahren.
Kathrin Nord hat zusammen mit der Abenteurerin basierend auf den Tagebuchaufzeichnungen eine packende Erzählung geschrieben, welche man am liebsten auf einen Rutsch lesen würde und aus der man auch selbst vieles lernen kann, wenn man keine Grönlandexpedition in der nächsten Zeit plant.
Im mittleren Teil des Buches findet man sehr aussagekräftige Bilder, welche die Leserschaft von den Vorbereitungen auf dieses ganz besondere Projekt über die Durchführung bis zur Rückkehr nach mehr als 35 Tagen in Berlin mitnehmen und auf berührende Weise ebenso von dem großen familiären Zusammenhalt und der Liebe ihrer Familie zur Autorin zeugen.
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