War ich im letzten Jahr bei unserer ersten Zugfahrt mit der sogenannten Sauschwänzlebahn durch das Höllental im Schwarzwald doch etwas enttäuscht, da wir im Zug sitzend gar keine so spektakuläre Aussicht hatten wie wenn man mit dem Auto hindurch fährt und die Ravennabrücke in ihrer gesamten Wucht und Höhe von unten bestaunt, verspricht die bereits sechste komplette aktualisierte und überarbeitete Auflage des gerade auf dem Buchmarkt erschienenen Werks „Spektakuläre Zugreisen“ grandiose Reiseerlebnisse mit dem Zug – und das auf allen Kontinenten.
Dabei fallen einem manche bekannte Züge und Zugverbindungen ein. Der Großteil ist für mich jedoch völliges Neuland und deshalb besonders interessant. In dem über 300 Seiten umfassendem Werk werden ganz besondere Zugstrecken in Afrika, Amerika, Asien, Europa und selbst für Australien &Neuseeland vorgestellt. Wird vielen der Blue-Train in Südafrika ein fester Begriff sein, werden wohl die wenigsten wissen, dass es ebenso eine ganz spezielle Bahnstrecke in Ägypten von Alexandria bis nach Assuan gibt.
Ebenso erfährt man im Teil von Asien von einer beängstigend klingenden „Todeseisenbahn“ die in Thailand verkehrt. Auf den beiden Doppelseiten, welche diese Strecke von Bangkok bis nach Nam Tok in all ihren Streckenabschnitten und Besonderheiten vorstellt, kann man allerdings bezüglich des Aspekts der eigenen Überlebenswahrscheinlich nach dieser Fahrt erleichtert aufatmen…
Wem diese Strecken allesamt zu weit entfernt sind oder wer schlicht und ergreifend aus Nachhaltigkeitsgründen nicht erst ein Flugzeug für den Ausgangspunkt der Bahnstrecke nehmen will, wird mit Sicherheit in dem Europateil fündig werden, welcher zugleich die größte Anzahl an Zugverbindungen vorstellt. Hier hat man die Qual der Wahl zwischen dem so renommierten Glacier Express in der Schweiz, der East Coast Main Linie durch England und Schottland oder auch der Kusttram in Belgien. Selbst mir als Französischlehrerin war bis zu der Lektüre dieses wunderbaren Reiseführers die Existenz des „Petit Train Jaune“, welcher täglich „durch die hügeligen Wälder und gezackten Berge der Pyrenäen“ z.B. überhaupt kein Begriff.
Für jede der präsentierten Bahnstrecken sind jeweils der genaue Anfangs- und Zielbahnhof sowie die Streckenangabe und dafür benötigte Zeitdauer angegeben. Im Anschluss folgt jeweils ein kurzer historischer Abriss der dargestellten spektakulären Zugreise, bevor die gesamte Strecke detailreich beschrieben und mit aussagekräftigen und stimmungsvollen Bildern unterlegt ist.
Außerdem sind jeweils die herausragendsten Zwischenstationen angegeben, an denen man unbedingt ein Foto schießen oder auch die Fahrt für einen Bummel unterbrechen sollte. Nicht nur Zugliebhaber werden in diesem Buch immer wieder neue Inspirationen finden, alle anderen werden nach der Lektüre dieses Werks kein anderes Verkehrsmittel zur Fortbewegung mehr wählen….
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