Reizte mich jahrzehntelang keine der Ostfriesischen Inseln, seitdem ich als Kind mit meinen Eltern aus gesundheitlichen Gründen ganze vier Wochen auf der autofreien Insel Juist verbracht hatte, die mit Sicherheit eine wunderbare Natur hat, aber es für meinen Vater so langweilig war, dass er 99 (!) Briefe während dieses Aufenthalts geschrieben hat und ich mir des Öfteren vorgenommen habe, zukünftig diese Region weitläufig zu meiden, bewirkte dieses Werk nun einen richtigen Sinneswandel.
Viel Zeit ist seitdem vergangen und wenn ich mir den komplett überarbeiteten, ganz neu in der dritten Auflage erschienenen Reiseführer „Ostfriesische Inseln & Nordseeküste“ aus der DuMont-Taschenbuchreihe zu Gemüte führe, ändere ich meinen Vorsatz sofort.
Der in Schleswig-Holstein aufgewachsenen Autorin ist es exzellent gelungen, ihre Leidenschaft für die ostfriesischen Gestade an die Leserschaft weiterzugeben. In dem Reiseführer werden die sieben ostfriesischen Inseln Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge ebenso detailreich vorgestellt wie Emden und die Nordseeküste.
Im hinteren Kapitel findet man unter den „Reiseinfos von A bis Z“ alle nützlichen Informationen zur Anreise über die unterschiedlichsten sportlichen Aktivitäten bis hin zum Klima und Empfehlungen für Familien mit Kindern. In dem wunderbaren letzten Kapitel „Das Magazin“ liest man sehr viel Interessantes sowohl über bestimmte dort übliche Schulformen als auch über die Seehunde oder meine geliebten Nordseekrabben.
Und die Insel Juist ist so ansprechend und vielseitig dargestellt, dass ich dieser wohl doch unbedingt in den nächsten Jahren eine zweite Chance geben muss. Oder wo finden wir ansonsten die „schönste Sandbank der Welt“ mit Klein Dubai, einem Nationalparkhaus oder aber auch der Möglichkeit, einzigartige Wattwanderungen unternehmen zu können, und das auf einer einzigen, relativ kleinen und dazu noch autolosen Insel?
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