
Dass es viele Radfahrmöglichkeiten im ländlich geprägten Gebieten gibt, wird den Allermeisten bewusst sein. Dass dies jedoch ebenso auf Großstädte zutrifft, daran werden deutlich weniger denken. Barg das Radfahren noch vor 15-20 Jahren in vielen europäischen Metropolen große Gefahren, hat sich das Stadtbild in Paris – gerade auch dank dem großen Engagement der seit Jahren in Paris regierenden sozialistischen Bürgermeisterin Anne Hidalgo – deutlichst verändert.

Immer mehr soll der Autoverkehr durch verschiedene politische und städtebauliche Maßnahmen aus den innerstädtischen Bereichen verdrängt werden, während dem Radfahren von Jahr zu Jahr deutlich mehr Platz zugestanden wird. So kommt das ganz frisch erschienene Buch „Cityradeln Paris“ aus der beliebten DUMontreihe genau zum richtigen Zeitpunkt. Im Vorfeld ist noch zu erläutern, dass alle, welche nicht ihr eigenes Rad im Zug oder Auto mitnehmen wollen, nicht nur in zahlreichen Radverleihgeschäften einen Drahtesel ausleihen können, sondern ebenso an den in ganz Paris seit Jahren vertretenen Vélib‘-stationen ein Rad für verhältnismäßig wenig Geld stunden-, tage- oder auch wochenweise ausleihen können.

Die Bremer Autorin Felicitas Schwarz Grammon schöpft aus einem großen Vorort-wissen, wurden doch dank des Kennenlernens ihres Mannes direkt in Paris aus einem geplanten einjährigem Erasmusjahr mittlerweile bereits über 15 Jahre in der französischen Hauptstadt…Ihre große Expertise zieht sich durch alle 12 vorgestellten Radtouren, welche für die unterschiedlichsten Geschmäcker sehr ansprechend sind, unabhängig davon, ob man zum allerersten Mal in dieser multikulturellen Metropole verweilt oder ob man bereits ausgesprochen pariserfahren ist. Dank der höchst abwechslungsreichen Tourenvorschläge durch viele Pariser Stadtviertel wird eine jede/ein jeder sich vollkommen neue Perspektiven erradeln können.

Neben der obligatorischen Highlighttour und weiteren Radstrecken, bei denen die Klassiker entdeckt werden können, bekommt man auch mannigfache neue Inspirationen. Wer ist z.B. schon einmal entlang der Kanäle vom Pont de l’Arsenal bis Villepinte geradelt? Oder wer hat das Schloss Versailles schon einmal auf einem herrlichem Weg innerhalb einer guten Stunde per Rad erreicht?

Keine der präsentierten Touren dauert länger als 1,5 Stunden reine Fahrzeit, so dass ausreichend Zeit für viele kleine Zwischenstopps zur ausführlichen Besichtigung oder auch für diverse Einkehrmöglichkeiten bleibt.

Dank zahlreicher Karten in analoger und digitaler Form bewahrt man stets bestens die Orientierung und bekommt zudem zahlreiche Insidertipps. All die verbrauchten Kalorien lassen sich umgehend und höchst genussvoll auffüllen, wenn man den unterschiedlichsten Empfehlungen der Autorin folgt. So erhält man für jede Tour diverse Einkehrmöglichkeiten mit Speisen, welche nicht nur höchst verlockend, sondern auch noch für Pariser Verhältnisse recht erschwinglich sind.

Am Schluss eines jeden Tourenvorschlags erfährt man auf der Doppelseite „Auf einen Blick“ nicht nur den Anfangs- und Zielpunkt, sondern auch die Strecken- und Höhenmeterangaben sowie mögliche Fahrradausleihstationen. So kann man das für ein métro-ticket gesparte Geld sofort in das Ausleihen eines Fahrrads investieren und auf diese Weise das Sightseeing optimal mit ein wenig Sport verbinden.

Schreibe einen Kommentar