Zu fast jedem Rezept gibt es auch eine kleine Anekdote oder eine Erinnerung, welche euch, liebe Blogleserinnen und -leser das Rezept vielleicht gleich noch lebendiger wirken lassen. Dieses Elisenlebkuchenrezept ist ein absolutes Geheimrezept, in dessen Besitz ich nie gekommen wäre, wenn ich nicht bereits zu Studienzeiten sehr gutmütig gewesen wäre und einer älteren Nachbarin aus unserer damaligen Genossenschaftswohnung in Laim auf deren eindringliches Flehen eine so große Summe Geld geliehen hätte, dass ich in diesem Jahr den Sommerurlaub wieder streichen musste.
Als sie nach monatelanger Aufforderung noch nicht einmal einen Teilbetrag zurückzahlen konnte, kam sie eines Abends mit einem großen Teller voll herrlichst aussehender und noch besser schmeckender Elisenlebkuchen. Jeder Bissen war ein vollendeter Genuss, bei dem die Zeit still zu stehen blieb. Als wochenlang danach immer noch kein Geld floss, „stundete“ mir diese Nachbarin bereits einen Teilbetrag dadurch ab, dass sie mir als einzige – auf meine zahlreichen Bitten – hin, dieses Elisenlebkuchenrezept, das meiner Meinung nach- und ich habe tatsächlich bereits sehr viele Rezepte ausprobiert, das mit Abstand am beste und dazu auch noch das einfachste, wenn auch mit Sicherheit nicht das preisgünstigste ist… dieses phänomenale Rezept anvertraute.
Nach sehr langer Wartezeit erhielt ich dann schließlich etwas über die Hälfte der ursprünglich verliehenen Summe wieder zurück. Nun darf sich jede/r an diesem Rezept ganz ohne finanzielle Gegenleistung erfreuen…
Zutaten:
5 Eier
250 -300 g Zucker
250 g gemahlene Haselnüsse
250 g gemahlene Mandeln
50 g gemahlenes Zitronat
50 g gemahlenes Orangeat
1 Teelöffel Ceylonzimt (der billigere Cassiazimt steht im Ruf cancerogen zu sein)
1 Messerspitze gemahlene Nelken
Nach Bedarf bzw. Verfügbarkeit glutenfreie Oblaten (7cm)
Nach Belieben weiße, Vollmilch- und/oder Zartbitterkuvertüre zum Glasieren
Zubereitung:
Man vermischt alle Zutaten ausgesprochen gründlich und lässt den Teig anschließend zwischen 12-24 Stunden im Kühlschrank ruhen. Am nächsten Tag setzt man kleine Häufchen mit dem Eisportionierer oder – ich schwärme davon jedes Jahr auf‘s Neue – mit der sogenannten Lebkuchenglocke
auf die Oblaten oder auch einfach nur auf ein mit Backpapier belegtes Backblech und backt die Elisenlebkuchen etwa 20 -25 Minuten bei 160 ° Grad im vorgeheizten Backofen.
Die ausgekühlten Elisenlebkuchen lassen sich nach Belieben noch mit jeder Art von Kuvertüre bestreichen. Und (zumindest theoretisch) halten sich diese Elisenlebkuchen über mindestens zwei Monate frisch, so dass es empfehlenswert ist, mit dieser Sorte bei der Weihnachtsbäckerei zu beginnen.
Nachtrag zu den glutenfreien Oblaten:
Während das glutenfreie Backen in der Regel problemlos funktioniert, ließ sich dies leider nicht von der Anschaffung von glutenfreien Oblaten behaupten. Ich war auf der Suche danach in drei, der Papa sogar sehr aufopferungsvoll in insgesamt fünf Bio- und Reformläden sowie sehr großen Supermärkten.
Leider wurden wir dennoch nicht fündig, so dass ich die Elisenlebkuchen unseres Zölis im Extraofen einfach ohne Oblaten gebacken habe und die anderen mit glutenhaltigen Oblaten in unserem Hauptofen, lassen sich die Lebkuchen doch etwas leichter vom Backpapier lösen, wenn eine Oblate dazwischen ist, aber es funktioniert auf alle Fälle auch ohne Oblate!
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