Bakerita (Rachel Conners im Narayana Verlag)

Lässt es sich relativ problemlos glutenfrei kochen, da ganz viele Lebensmittel von Natur aus glutenfrei sind, empfand ich das glutenfreie Backen in den ersten Monaten nach der Zöliakiediagnose unseres Jüngsten deutlich anstrengender. Das geringste Problem war hierbei, dass wir uns erst einmal ein neues Handrührgerät anschaffen mussten, da wir lernten, dass sich in dem Gehäuse eines jeden Handrührgerätes immer auch Mehlstaub absetzt, so dass man unbedingt für das Backen für Zöliakiepatienten ein neues Handrührgerät benötigt, mit dem man noch nie etwas Glutenhaltiges verquirlt hat.

Die Standardrezepte für glutenfreie Kuchen waren bei mir immer Schokoladenbrownies in allen möglichen Varianten, Rüblikuchen sowie ein Cheesecake ohne Boden. Das Backbuch „Bakerita“ von Rachel Conners (Narayana Verlag) bietet nicht nur ein sehr ansprechendes Coverfoto, sondern hält mit über 100 Backrezepten eine hervorragende Vielfalt an glutenfreier Bäckerei, die nicht nur gluten-, sondern auch milch- und zuckerfrei ist, bereit,  so dass man davon ruhig öfters etwas zubereiten kann.

Auch ist dieses Buch allein optisch schon eine Augenweide, liegt gut in der Hand und erfreut mich wieder ganz besonders mit seinem Lesezeichen. Der sehr erfolgreichen amerikanischen Bloggerin gelingt es auf‘s Trefflichste ihr Versprechen einzulösen, wenn sie sagt: „Ich möchte Ihnen mit jedem Rezept einen Seufzer der Verzückung entlocken, während Sie gleichzeitig so viel Energie haben, danach noch einen langen Spaziergang machen zu können.“

Tatsächlich wird wohl schon jede/r die Erfahrung gemacht haben, dass man sich nach dem reichlichen Genuss üppiger Torten und Kuchen nicht nur im Süßigkeitenhimmel, sondern manchmal auch im regelrechten Zuckerschock befindet und einige Sunden braucht, bis man sich wieder ganz wohl in seiner Haut fühlt. Dies passiert bei den Rezepten von Rachel Conners nicht, bietet sie absolute Köstlichkeiten an, die alle mit natürlichen Süßstoffen auskommen und zudem häufig auch noch vegan sind. Die Rezepte der Autorin begleiten die Leserin/den Leser den ganzen Tagesverlauf über. So kann man dank ihr schon herrlich z.B. in das Wochenende mit veganen Pfannkuchen starten, welche zudem wirklich rasch zubereitet sind.

Der große Vorteil ihrer Rezepte ist, dass man nicht erst auf aufwändige Zutatensuche gehen muss, sondern das Allermeiste im ganz normalen Super- oder Drogeriemarkt findet. Dank ihren Rezepten verwende ich nun auch wieder öfters das so hoch gepriesene Kokosöl, was eine Zeit lang bei uns wieder in Vergessenheit geraten ist.

Auch habe ich endlich in diesem Backbuch ein veganes Bananenbrotrezept gefunden, das der ganzen Familie schmeckt und eine herrliche Verwendungsmöglichkeit für überreife Bananen bietet. Morgens frühstücken unsere Zwillinge häufig ein Porridge, am liebsten in der Schokovariante wie sie die Bloggerin am Ende des Frühstückporridgerezeptes angegeben hat.

Das Buch bietet wirklich für jeden Geschmack zahlreiche Rezepte und ist auch für das Auge eine absolute Wohltat und Freude. Für etwas Süßes auf Reisen backe ich nun häufig die getreidefreien und veganen Müsliriegel mit Kokos-erdnussbutter, die sich bis zu 2 Wochen im Kühlschrank frisch halten. Zudem erklärt die Autorin in einem vorderen Theorieteil sowie auch als Vorwort zu jedem neuen Kapitel alles Wissenswerte rund um das Backen und bietet selbst für erfahrene Bäcker/innen immer wieder wertvolle Zubereitungstipps.

Oft überrascht die Autorin auch mit Zutatenkombinationen wie man sie in anderen Backbüchern eher nicht liest wie z.B. mit einem köstlichen Bananenkäsekuchen mit Schokolade und Erdnussbutter. Wenn man viele Rezepte aus diesem sagenhaften Backbuch zubereitet, lohnt sich die Anschaffung eines großen Glas Kokosöl, wird dieses doch in zahlreiche Backwaren verwendet.

Ich kann mich beim besten Willen nicht für ein einziges Lieblingsrezept entscheiden, in die TOP 5 haben es auf alle Fälle folgende Köstlichkeiten geschafft: Paleoküchlein mit geschmolzenem Schokokern, Pekanpralinenkäsekuchen, Schoko-Haselnuss-tarte mit Erdbeeren, Butternutkürbis-pie mit Haferkruste oder aber auch der Schokomoussepie, dessen cremige Schokofüllung hauptsächlich aus einer Süßkartoffel besteht. Dies ist eines der wenigen Backbücher, das ich kenne, in dem mir nicht nur vereinzelte Rezepte sehr gut gefallen, sondern bei dem ich faszinierenderweise wirklich von beinahe allen restlos überzeugt bin. Dank diesem phantastischem Backbuch kann man jedes Wochenende – und natürlich auch an jedem anderen Wochentag – über zwei Jahre lang stets einen neuen, köstlichen und nicht sehr zeitintensiven glutenfreien Kuchen zubereiten, ohne auch nur einmal denselben Kuchen backen

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