Da ich ja auch in jedem Urlaub täglich immer viele Stunden in der Küche und beim Einkaufen bin – der ortsansässige Edeka hat übrigens nicht nur auch heute am Sonntag von 12.00 -18.00 Uhr geöffnet, sondern bietet zudem (proportional zu seiner Größe gesehen) ein erstaunlich großes Angebot an glutenfreien Lebensmitteln an –
gönnten wir uns heute vormittag noch einmal den Luxus eines Frühstücksbüffets im “Meerlust”. Die glutenfreien Brötchen kamen gleich nach unserer Ankunft verführerisch duftend und frisch aufgebacken an den Platz unseres Zölis.
Allerdings gab es zu seiner großen Enttäuschung dieses Mal keine Nürnberger Würstel, so dass er mit dem Honig von den direkt ortsansässigen hiesigen Bienen vorlieb nehmen musste. Glücklicherweise sind alle Obst- und Gemüsesorten von Natur aus glutenfrei, so dass er sich nach Herzenslust bei allen Obstsorten bedienen konnte.
“Ad libidinem” klingt allerdings noch etwas unbeschwerter als es sich tatsächlich bei jeder Mahlzeit darstellt, da ich ja wirklich jedes einzelne Lebensmittel, das die beiden sich aussuchen, erst einmal auf der Waage abwiegen und berechnen muss. Heute raunte ein Hotelgast (was ist denn hier die weibliche Form?) ihrem Ehemann ganz erstaunt zu: “Schau mal, hier gibt es sogar eine Waage…”
Für viele mag dies natürlich sehr befremdlich wirken, für mich ist es seit 8 Jahren eine unausweichliche Routine und es passiert immer wieder, dass ich aus Versehen auch mein Essen plötzlich auf die Waage stelle…
Die manuelle Saftpresse faszinierte die Jungs abermals sehr, wobei es hier immer zuverlässig zum Streit kommt. Möchte unser Jüngerer stets der “Auspresschef” sein, rührt den selbst gepressten Saft danach aber gar nicht an, schneidet unser Älterer nicht nur die Orangen leidenschaftlich und presst diese aus, sondern trinkt auch sehr gerne den frischen Saft , will sich aber eben nicht vom Bruder reinpfuschen lassen.
Der Kellner hatte mich schon eine ganze Weile etwas mitleidig beobachtet, als er mir schließlich ein Glas Prosecco mit den Worten spendierte: “Ich glaube, das können Sie gebrauchen.” Ich trinke ja wirklich ausgesprochen selten Alkohol, aber habe mich darüber natürlich gefreut.
Ein Nachteil des Büffet ist leider immer, dass die Jungs deutlich mehr als üblich frühstücken und während ich am Mittag eigentlich wenigstens eine Stunde relativ ungestört korrigieren wollte, musste ich leider sehr oft die Korrekturen unterbrechen, um Unterzucker bei den beiden Jungs zu beheben.
Da die Zwillinge am Nachmittag unbedingt in der Ostsee schwimmen wollte, ließ ich sie ein wenig darin planschen. Ich ging -obwohl ich ja sonst wirklich bei allen Temperaturen regelmäßig jede Woche leidenschaftlich schwimme – leider nicht ins Wasser, da, als ich kaum von beiden die Katheter für die Insulinpumpen und Blutzuckersensoren verklebt hatte, sie aufgrund der relativen Wasserkühle schon wieder raus wollten.
Anschließend starteten wir unseren zweiten Versuch bei der Suche nach den Mammutbäumen. Selbst die beiden Damen in der Kurverwaltung widersprachen sich bei der Beschreibung der genauen Lage der Mammutbäume, die eine von beiden schickte uns -wie wir dann bemerkten – erst einmal vollkommen falsch.
Wir ließen uns aber weder von großen Mücken-und Schnakenschwärmen noch von kaum befahrbaren Waldwegen davon abhalten, die Mammutbäume erneut zu suchen.
Auf unserer verzweifelten Suche fuhren wir nicht nur lange am Moor, das seit 2015 wieder renaturiert wird, entlang und kamen an zahlreichen Kuh- und Pferdeherden vorbei…
…sondern fuhren auch in das Kaff “Müggenburg”, das passender “Mückenhochburg” getauft hätte werden können. Wir sahen den Mammutbaum vor lauter Wald nicht. Dafür entdeckten wir sogar den Imkerhof mit dem guten Honig, den die Jungs am Morgen verspeist hatten.
Die Laune – gerade bei unserem Älteren – sank und sank proportional zum rasanten Anstieg der zahlreichen Mücken- und Schnakenstiche bei uns drein, bis wir endlich den erlösenden Wegweiser entdeckten.
Dennoch mäanderte unser Älterer auch noch auf den letzten Metern der wirklich langen Suche: “Ich sag doch, das werden wir nie finden.” Und dann standen sie plötzlich vor uns, in wunderbares Licht getaucht, zwar nicht ganz so spektakulär wie wir sie uns ursprünglich vorgestellt hatten, aber auf alle Fälle sehr schön.
Gerade habe ich noch das letzte des heutigen Tages für den morgigen Ausflug vorgekocht: den von den Jungs sehr geschätzten glutenfreien Nudelsalat, werden wir doch morgen wieder sehr früh aufstehen und nach einer sehr frühen Familienstrandgymnastik eine längere Autofahrt machen in eine Stadt, welche die Jungs unbedingt mal live sehen wollen…
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