“Zürich ist doch die Hauptstadt von der Schweiz”, behaupteten unsere achtjährigen Zwillingssöhne. Nicht ganz, aber tatsächlich ist Zürich nicht nur die größte Stadt in der Schweiz, sondern bietet auch noch einige andere Superlative, welche Kinder jedes Alters ja immer beeindrucken.
So erlebten wir nach unserer vierstündigen Zugfahrt (inklusive einer halbstündigen Verspätung) von München aus sogleich das Flair des größten und des am meistfrequentierten Bahnhofs der gesamten Schweiz inklusive einer von der Decke hängenden Skulptur einer meiner Lieblingskünstlerinnen, Niki de Saint Phalle.
Ich musste die armen Jungs zwar in der riesengroßen Bahnhofshalle ziemlich viele Schritte gehen lassen, bis wir die Skulptur endlich entdeckten, aber der Ange protecteur – ein beeindruckender Schutzengel war es auf alle Fälle wert – zumindest meiner Meinung nach…
Obwohl wir erst gegen 20.00 Uhr im Hotel Meininger (www.meininger-hotels.com) ankamen, waren wir alle drei noch erlebnishungrig genug und fuhren mit der S-bahn wieder 10 MInuten zum Hauptbahnhof zurück, von wo aus wir die Bahnhofsstraße – eine 1,4 Kilometer lange Einkaufsmeile – entlangschlenderten mit Abstechern durch pittoreske Gässchen und zu der Kirche St. Peter, die mit derm größten Turmziffernblatt Europas mit einem Durchmesser von 8,7 Metern aufwarten kann.
Auf der Rückseite des Paradeplatzes – dem weltbekannten Finanzplatz an der Bahnhosstraße- fanden wir endlich einen Springbrunnen, der bereits aus dem Winterschlaf erwacht war und füllten spätabends mit bestem Züricher Wasser unsere Glasflaschen auf. Sehr praktisch, wenn man bedenkt, dass 500 ml Wasser im Hotel quasi noch zum Schnäppchenpreis von 3,50 Franken zu haben sind…
Die Jungs hielten sich trotz fortgeschrittener Stunde tapfer und wir konnten noch das hell erleuchtete Großmünster sowie den Bürkliplatz und den Zürichsee bewundern.
Glücklicherweise sind die Jungs kulinarisch meist sehr genügsam, so dass sie mit dem von mir bereits im Zug offerierten Abendessen in Form von Rohkost, glutenfreien Semmeln, Maisflips und gesalzenen Erdnüssen zufrieden waren und wir keine Zeit (und Nerven) auf der Suche nach glutenfreien Essensangeboten verlieren mussten.
Als wir gegen 22.30 Uhr und immerhin laut Smartwatch der Söhne 11.000 Schritten unser Hotel wieder erreichten, kostete es nicht nur Nerven, den beiden geschafften Jungs noch jeweils neue Katheter für die Insulinpumpe zu stechen. Vielmehr konnte ich meine Grundpanik nicht ablegen. Hatten wir doch leider – obwohl ich schon Wochen zuvor extra noch einmal an das Meiniger Hotel geschrieben hatte – ein Zimmer im allerhöchsten (= 6. Stockwerk) bekommen. Für mich absolut grauenhaft, für unseren Älteren immerhin eine sportliche Herausforderung, weigert er sich doch konstant, den Aufzug zu nutzen…
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