Gefangen in der Polybahn – dennoch anschließend Fahrten mit der Zahnradbahn gewagt

Am späten Nachmittag genossen wir kurz von der Polyterrasse einen der schönsten Blicke auf die Stadt. Wir nahmen dafür die berühmte Polybahn, welche die Jungs so begeisterte, dass wir mit dieser erst einmal hoch-runter- und wieder hochfuhren, bis wir die beiden Züricher Unis (ETH) und die klassische Uni bestaunten. Wären wir doch insgesamt etwas früher mit der Polybahn gefahren, hätten wir uns viel Wartezeit erspart…

Wir hatten gerade wieder die Abwärtsfahrt angetreten, als die (führerlose) Polybahn plötzlich ruckelte und schließlich auf offener Strecke ganz stehen blieb. Nach kurzer Zeit folgte die Durchsage: “Geschätzte Fahrgäste, leider liegt eine technische Störung vor, der Techniker ist bereits informiert, aber Sie werden sich etwas in Geduld üben müssen.” Und so hingen wir ganze 45 Minuten auf halber Strecke fest, bis wir endlich wieder unten bei der Tramstation “Central” angelangt waren.

Dies war übrigens bereits die zweite technische Störung an dem Tag. Die erste war immerhin nach nur 10 Minuten behoben, als die Jungs nach langem Anstehen im FIFA-museum endlich bei der letzten Fußballstation, dem Multiball, angekommen waren, dann aber statt der vorgesehenen 7 Bälle nur ein einziger zum Spielen ausgespuckt wurde. Nach zehnminütigem Herumdoktern zweier Museumsangestellter funktionierte jedoch glücklicherweise wieder alles.

Deutlich später als vorhergesehen fuhren wir anschließend mit der Tram zur Station “Römerhof”, von wo aus uns direkt die Dolderbahn innerhalb von 6 Minuten zum Naturwald und auf den Ädlisberg gebracht hat. Die Jungs waren von dieser Zahnradbahn so begeistert, dass wir erst einmal sitzen blieben, schnurstracks wieder nach unten fuhren, um dann abermals die sechsminütige Auffahrt zu genießen.

Der Zahnradbahnführer war sichtlich von unserem Enthusiasmus erfreut und berichtete uns an der Endhaltestelle unten ganz stolz, dass alle Ticketkontrolleure eine einmalige Ausbildung zum Zahnradbahnfahrer machen und nach dieser einmonatigen Ausbildung sofort alle Personen transportieren dürfen. Dagegen dauert die U-bahnfahrerausbildung deutlich länger und man übt das Fahren dort erst einmal eine Zeit lang ohne anwesende Fahrgäste.

Interessanterweise kommt etwa die Hälfte aller Beschäftigter im Schweizer Nahverkehr aus Deutschland und der nette Zahnradbahnführer ermunterte unsere Jungs, sich später doch gleich mal in Zürich zu bewerben…

Eigentlich hatte ich geplant, mit den Jungs noch durch den Naturwald zur FIFA-zentrale zu wandern. Aber angesichts unserer fast einstündigen Verspätung aufgrund des Eingesperrtseins in der Polybahn begnügten sie sich mit eifrigem Herumklettern auf diversen Baumstämmen.

So bestaunten wir danach nur noch das direkt an der Zahnradbahn gelegene Grand Hotel Dolder, bei dem die Jungs gleich fachmännisch bemerkten, dass man dort weniger Höhenangst als in unserem Hotel Meininger haben muss.

Mich fasziniert in Zürich immer wieder, wie nah einem die schneebedeckten Schweizer Gipfel erscheinen.

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